Der 17jährige A-Junior Martin Lange vom Ratzeburger Ruderclub hat den bisher größten Erfolg seiner Ruderkarriere eingefahren und tritt damit aus dem langen Schatten seines berühmten Vaters Dr. Thomas Lange. Bei den Juniorenweltmeisterschaften auf der Wedau-Regattastrecke in Duisburg fightete sich 1,93m große Schüler aus Bäk mit seinem Rostocker Zweierpartner Rene Burmeister bis in das große Finale.
Lange Zeit hatte sich das hoffnungsvolle Nachwuchstalent mit RRC-Trainer Mark Amort auf die deutschen Meisterschaften vorbereitet und nach einem tollen Rennen den Deutschen Meistertitel im Doppelzweier errungen. Dies bedeutet automatisch die Nominierung in dieser Bootsklasse für die Welttitelkämpfe. Nach fünf Wochen harter Vorbereitungsarbeit mit dem Hamburger Coach Sven Carstens in Berlin, reiste das erfolgreiche Nachwuchsgespann nun mit der deutschen Mannschaft in die Ruhrgebietsmetropole. Vor- und Zwischenläufe wurden souverän gemeistert, die Kräfte im Halbfinale größtmöglich aufgespart, um im Finale der weltbesten sechs Juniorenzweier noch einmal die volle Leistung abrufen zu können. Und die beiden Norddeutschen zeigten ein schönes Rennen auf der 2000-Meter-Strecke. Während das kroatische Duo von Anfang vorweg preschte und die Führungsarbeit übernahm, heftete sich Martin Lange samt Partner direkt an die Fersen der Kroaten auf Position zwei. Auf den letzten 500 Metern war dann keine Renntaktik der ruhigen Hand mehr gefragt, sondern im Endpurt eine maximale Schlagzahl, um sich einen der begehrten Treppchenplätze zu sichern. Die letzten Meter wurden dann aber doch sehr lang und das deutsche Boot verlor nur denkbar knapp den lange verteidigten Silberplatz an die stark aufkommenden Tschechen, gewann jedoch dafür eine phantastische Bronzemedaille. Angesichts der Jugend von Martin Lange und der Tatsache, daß der stets gut aufgelegte Ratzeburger im nächsten Jahr weiterhin für den Juniorenbereich der 17/18jährigen startberechtigt ist, war dies schon eine tolle Vorstellung beim ersten internationalen Auftritt. Eine Medaille bei der Junioren-WM nur zwei Sekunden hinter den kroatischen Gewinnern, zeigt die ganze Klasse des deutschen Zweiers auf und dürfte Motivation für die kommenden Jahre sein. Zunächst einmal wird aber mit den stolzen Eltern, Manschaftskollegen und Freunden kräftig gefeiert werden. Auch RRC-Chef Lingolf von Lingelsheim dürfte sich nach dem U23-WM-Gold von Jörg Lehnigk über diese weitere WM-Medaille f ür den “Club” an der Kastanienallee freuen.