Bei den Deutschen Titelkämpfen auf dem Essener Baldeneysee über die olympische Distanz von 2000 Metern haben die Ratzeburger Ruderer eine Erfolgsquote im U23-Bereich hingelegt, von der andere Vereine nur träumen können. Alle drei Starter wurden in ihren Rennen Deutscher Meister und Sieger des sogenannten Eichkranzrennens um den U-23-Titel.
Nicht unerwartet marschierte Leichtgewicht Jörg Lehnigk locker durch die Vorläufe bis in das Große Finale der besten sechs Skuller. Hier galt der U23-Weltmeister der vergangenen Saison zwar als eindeutiger Favorit, doch mit dem Druck konnte der Student der Universität Hamburg durchaus an den Start gehen. Es wurde ein einziger Start-Ziel-Sieg und sein härtester Widersacher war ein ganz junger Hauptstadtskuller, der eigentlich noch U18-startberechtigt ist und die Großen einfach nur mal ärgern wollte. Vor dem Berliner also dann der 22jährige Jörg Lehnigk, der den DRV nun in Nationalfarben bei der U23-WM vertreten wird. Sein Vereinskamerad Nils Budde konzentrierte sich schon die ganze Saison auf den Doppelzweier mit seinem Koblenzer Partner Andreas Müller-Gatermann und ging ungeschlagen auf das Wasser an die Startanlage. Auf allen vier 500-Meter-Teilstrecken kommentierte der Essener Streckensprecher: Ratzeburg in Führung. Und diese wollte der 21jährige 70kg-Skuller und RRC-Jugendwart Nils Budde auch nicht mehr aus der Hand geben. Die Gegner aus Hamburg, Kappeln, Hannover und Braunschweig bemühten sich vergeblich die beiden Topskuller wieder einzufangen. Es ist leider nicht ganz so überragend gelaufen, wie in Duisburg und wir haben erst über Kampf zum Spiel gefunden. Aber wie sollen wir uns beschweren, wenn wir Deutscher Meister geworden sind. Wer gewinnt hat Recht und wie stark wir im internationalen Vergleich sind, werden dann auf dem Nations-Cup in Genua sehen, freute sich Nils Budde über die Goldmedaille. Auch der 20jährige Sportfördersoldat Florian Mennigen fuhr im Doppelvierer ein Rennen nach Maß. Vom Start weg kesselte der zusammengebaute Nationalvierer mit dem Mustiner Mennigen im Mittelschiff nach vorne und duldete keinen Widerspruch der Gegner aus Berlin, Lübeck und Mannheim, die im Finale nur noch um die Plätze kämpfen konnten. Damit hat der RRC drei seiner Leistungsträger für die U23-WM, den Nations-Cup in Genua in fünf Wochen qualifiziert. Nach den ausgiebigen Feiern folgen noch drei Wochen intensives Trainingslager mit der ganzen Nationalmannschaft in der Ruderakademie Ratzeburg bevor es nach Italien zu den Titelkämpfen geht. Die Ergebnisse sind nachzulesen auf der Homepage www.jugendmeisterschaften.de.