Eine phantastische Abschlussbilanz des aufstrebenden RRC-Trios bei den U23-Weltmeisterschaften im italienischen Genua. Der 22jährige Jörg Lehnigk aus Bäk erntete jetzt auf der 2000-Meter-Strecke die verdienten Lorbeeren für die harte Arbeit im Winter und in der anstrengenden Saison. U23-Sieger und damit Weltmeister im Leichtgewichtseiner der Skuller unter 72,5kg. Im Halbfinale schonte sich der hochmotivierte Titelgewinner im Doppelzweier vom vergangenen Jahr noch ein wenig hinter dem Slowenen und leistete nur Minimalarbeit um im großen Finale der besten Sechs von der Außenbahn zu starten. Hier ging der stets gut aufgelegte Student der Uni Hamburg dann von Anfang an aggressiv das Tempo der Gegner mit und mühte sich am meisten mit den Booten aus Dänemark und Österreich. Diese drei Skiffs machten im Schlussspurt bei widrigsten Gegenwindbedingungen dann den Sieger unter sich aus und der erfahrene Lehnigk spielte seine besten Karten aus, um am Ende die Goldmedaille zur Deutschen Hymne zu bekommen. Trotz eines windbedingten Bahnnachteils und zwei Längen Rückstand auf den letzten 500 Metern, drehte Lehnigk dann noch einmal so richtig auf und bog mit einem unglaublich starken Endspurt den lange Führenden Österreicher noch auf der Ziellinie um. Nachdem ich die Quali für den olympischen Zweier im Frühjahr verpasst hatte, ist der Nations-Cup-Sieg hier das schönste Trostpflaster, was ich mir vorstellen kann. Jetzt wird erst mal gefeiert. Aber auch nicht zu heftig, denn am kommenden Wochenende wollen wir uns im Doppelvierer auf dem World-Cup in München für die A-WM qualifizieren. Eine Teilnahme an der A-WM in Sevilla wäre dann noch das I-Tüpfelchen in dieser Saison, freute sich ein überglücklicher Jörg Lehnigk nach dem Rennen.
In seiner ersten internationalen Saison startete Florian Mennigen gleich im deutschen Doppelvierer mit einer Bronzemedaille durch und hat noch zwei weitere Jahre im B-Bereich vor sich in denen er seine Leistungsfähigkeit noch weitersteigern kann. Wir sind froh, dass wir bei diesen üblen Ruderdingungen unser Ziel eine Medaille zu gewinnen auch erreichen konnten. Es hätte auch gerne Silber sein dürfen, aber dann kommen wir halt nächstes Jahr wieder resümiert Sportfördersoldat Florian Mennigen seinen ersten Nations-Cup zufrieden.
Etwas unzufrieden dürfte dagegen Leichtgewicht Nils Budde sein, der mit seinem Koblenzer Partner Andreas Gattermann im olympischen Zweier nur auf dem 8. Platz ins Ziel ruderte.
Das in der begehrten olympischen Bootsklasse der Wind etwas rauher entgegen weht war dem RRC-Jugendwart zwar klar, aber nach der Siegesserie auf den nationalen Regatten hatte das junge Duo eigentlich doch nach einer Medaille geschielt. Doch auch Nils Budde kann sich samt Partner und Vereinskamerad Lehnigk jetzt im Doppelvierer beweisen und das Sevilla-Ticket in der bayrischen Landeshauptstadt lösen.