Vive la France!

Auch diesen Sommer reisten 6 Erwachsene und 13 Jugendliche mit der Bahn nach Cognac. Insgesamt waren wir 5 Tage in Cognac und einen Tag in Paris. Abgeholt und begrüßt wurden wir vom französischen Trainer, der zum Glück für uns seine Deutschkenntnisse einsetzte. Und obwohl jeder nun froh war endlich angekommen zu sein, und unbedingt wissen wollte, in was für eine Gastfamilie er nun kommt, gab es sofort eine gratis Stadtführung von Stephan durch Cognac, bei der die meisten gleich die wichtigsten Einkäufe ( Postkarten! ) erledigen konnten. Gegen Abend wurden wir dann in unsere Gastfamilien eingeteilt. Teilweise sind wir zu zweit, meistens aber alleine in eine Gastfamilie gekommen. Und bis auf Kaddi, die mit ihren Lateinkenntnissen nicht weit kam (nach diesem Urlaub doch schon fast fließend Französisch gelernt hat  ), konnte sich jeder recht gut mit seiner französischen Gastfamilie verständigen. Nach dem freien Abend in den Familien, wobei die meisten, wie auch Antonia und ich, zum ersten Mal die französischen, etwas ‚originellen’ Essensgewohnheiten kennengelernt haben, ging es am nächsten Morgen schon wieder früh los. Mit einigen französischen Eltern und den Jugendlichen fuhren wir zum berühmten „Zoo de la Palmyre“ und an die Atlantikküste. Über den Zoo und den Atlantik gibt es nicht viel zu sagen, nur das unsere Zeit für den Zoo etwas großzügig eingeteilt wurde und die Zeit am Atlantik etwas knapp, trotzdem glaube ich hat es jedem gefallen. Der Abend wurde mit den Familien verbracht. Donnerstag morgen war uns freigestellt und wurde von den meisten für einen Stadtbummel oder zum Ausschlafen ausgenutzt. Am Nachmittag besuchten wir die Tonnellerie Taransaud, in der die berühmten Cognac- und Weinfässer hergestellt werden. Vom einfachen, noch unbehandelten Brett für die Cognacfässer bis zum fertigen Fass wurde uns die Herstellung erklärt. Und es ist erstaunlich wie groß einige Fässer gebaut werden können! Den Nachmittag haben wir teilweise in der Stadt oder mit den Franzosen verbracht, jeder wie er wollte. Für den Abend haben die französischen Jugendlichen Essen im Club zubereitet. Doch bevor wir überhaupt zum Essen gekommen sind, wurde ein Mädchen nach dem anderen mit Klamotten ins Wasser befördert. Natürlich hatte keiner von uns Wechselzeug mit, doch zum Glück verfügte der Clubraum über einen Kamin, an dem man sich nachher wenigstens wieder etwas aufwärmen konnte. Trotz des unfreiwilligen Badegangs, an dem nachher auch unsere Jungs teilgenommen haben, war es ein schöner Abend! Am nächsten Tag war es uns und den Familien freigestellt, entweder etwas alleine mit den Gastfamilien zu unternehmen oder mit zu Rémy Martin zu fahren und dort (habe ich mir sagen lassen) den Cognac genau unter die Lupe zu nehmen. Damit meine ich das genaue Schmecken des Cognacs „zu erlernen“.
Antonia und ich waren mit unserer Familie in La Rochelle, genauso wie Oliver. Diesmal stand am Abend dann die offizielle Begrüßung auf dem Programm. Nach unzähligen Danksagungen von deutscher und französischer Seite aus, gab es das Essen als typisches Mehr- Gänge- Menü. Doch dabei sollte es diesen Abend nicht bleiben. Auch dieses Mal durften wir Mädchen die Wassertemperatur für die französischen Jungs ungewollt testen. Diesmal hatte aber jeder an sein Wechselzeug gedacht, also war es nicht mehr so schlimm. Nach dem Baden haben wir uns noch in einem Gemisch aus Französisch, Englisch und Deutsch unterhalten, und die Stimmung wurde „aufgelockert“. Was auch gut war, denn für den nächsten Tag war die Wanderfahrt geplant. Mit einem Doppelachter, einem Doppelvierer, einem Riemenvierer und ein paar Fahrrädern machten wir uns auf den Weg nach Jarnac. An den Schleusen haben die Ruderer die Boote gewechselt oder sind ganz aufs Fahrrad umgestiegen, während die Fahrradfahrer die Schleusen auf- und zugekurbelt haben. Natürlich blieb man auch diesmal nicht ganz trocken, wo man dem Wasser nun schon so nahe war, doch da es warm war, hatte denke ich jeder Spaß. Ab und zu haben der Achter und die Vierer sich Wettrennen geliefert, wobei der französische und deutsche Ruderstil sich vereinigen durften. Auf den schönen Nachmittag folgte wieder ein Abend, den wir Jugendlichen unter uns am Club verbrachten. Diesmal wurden anstelle zu baden nur viele Fotos gemacht und getanzt, wie man Lust hatte. Und die Deutschen sind auf jeden Fall die besseren Tänzer!  Den letzten Tag unserer Frankreichreise verbrachten wir nach 3 stündiger Zugfahrt in Paris. Dort sind wir fast alle Sehenswürdigkeiten zu Fuß abgelaufen, so dass jeder nur noch froh war, als er endlich im Zug sitzen durfte. Völlig erledigt von der letzten Nacht sind wir dann am nächsten morgen wieder in Ratzeburg angekommen.
Und, la voilà, das war unsere Frankreichfahrt.