Gleich drei Deutsche Meistertitel plus zwei Silbermedaillen waren die äußerst fette Ausbeute der fünf Ratzeburger Ruder-Gladiatoren vor der eigenen Haustür auf dem Großen Küchensee.
Das Meldeergebnis war nicht so umfangreich ,wie bei der Internationalen, dafür waren die absoluten Topleute des deutschen Rudersports in der Domstadt am Start. So viele Olympiasieger und Weltmeister gab es schon lange nicht mehr so hochkonzentriert auf einem Wettkampf in Ratzeburg.
Den Reigen eröffnete bei phantastischen Ruderbedingungen mit Sonnenschein und glattem Wasser der RRC-Neuzugang Peter Krüger, der im Leichtgewichtsdoppelzweier mit seinem Hamburger Partner Ole Rückbrodt nur die übermächtigen Olympia- und WM-Teilnehmer aus Mainz und Berlin ziehen lassen musste. Mit der Silbermedaille hat der 21jährige 70-kg-Skuller also einen tollen Einstand bei seinem neuen Club an der Kastanienallee gefeiert. Und RRC-Präsident Lingolf von Lingelsheim durfte zu recht mit Stolz in den leuchtenden Augen seine Athleten aus den Viererrennen auf dem Siegersteg begrüßen und beglückwünschen. Denn da zeigte sich, warum die Inselstadt die Skullhochburg der Bundesrepublik ist. Zuerst räumte Weltmeisterin Marita Scholz im DRV-Doppelvierer von Bundestrainerin Jutta Lau mit 10 Sekunden Vorsprung vor dem zweiten Vierer den Deutschen Meistertitel ab. Seit 10 Jahren ist dieser Vierer weltweit bei allen Weltmeisterschaften und olympischen Spielen nicht mehr geschlagen worden und das soll auch 2003 in Mailand so bleiben. Den attraktiven Damen in nichts nachstehen wollte natürlich auch der 29jährige Marco Geisler, selbst Weltmeister bei den Männern in dieser schnellsten Skullbootklasse. Auch der Zweimeter-Hüne aus dem Mittelschiff des Nationalvierers von Bundestrainer Lothar Trawiel machte von Anfang an auf den 2000 Metern von Farchau bis zum Ruderclub so viel Dampf im Maschinenraum, dass die verbleibenden Finalteilnehmer vom WM-Schiff nur das Heckwasser zu sehen bekamen.
Last but not least hatte der RRC mit Jörg Lehnigk und Nils Budde noch zwei heiße Eisen im Feuer. Denn auch in den Leichtgewichtsvierer ging es heiß zur Sache. Und wieder einmal war es U23-Weltmeister Jörg Lehnigk, der seinen Erwartungen gerecht wurde und vor Freunden und Familie seinen Meistertitel plus Goldmedaille gewann. Da musste selbst sein Trainingspartner Nils Budde im zweiten Boot reichlich Respekt zollen und sich mit seiner Crew mit der Silbermedaille zufrieden geben. Gegen Jörgs Team war heute einfach kein Kraut gewachsen, Hauptsache, dass ein Ratzebürger hier den Titel holt. Wir freuen uns auch riesig über den zweiten Platz, da wir wissen, dass unsere Zeit noch kommen wird, wo wir dann vielleicht über ein ähnliches Leistungsvermögen verfügen werden. Wir starten nach der Meisterfeier gleich weiter durch und wollen uns dafür unsere Goldmedaille bei der U23-DM, den Eichkranzrennen, in zwei Wochen in Brandenburg holen erzählt der 22jährige RRC-Jugendwart angriffslustig nach seinem Vizetitel. Die Resultate der DM unter www.rrc-online.de