Die Bürger Ratzeburgs und insbesondere die Mitglieder des Clubs sind stolz auf ihre erfolgreichen Aushängeschilder im Rudersport, der die scheinbar so kleine Kreisstadt schon zu Karl Adams Zeiten so berühmt gemacht hat und bis heute in einer nicht enden wollenden Siegesserie anhält. Wenn man in Deutschland die Einwohner-RRC-Mitglieder-Relation ausrechnet kann kein anderer Ruderverein der Republik mit dem RRC mithalten.
Nicht mithalten konnte indes auch nicht die internationale Gegnerschaft des Deutschen Männerdoppelvierers mit RRC-Recke und jetzt amtierendem Weltmeister Marco Geisler auf der Ruder-WM in Mailand vor einer guten Woche. Obwohl Geisler im wohlverdienten Urlaub weilte, waren doch die tollen Bronzegewinner Marita Scholz und Jörg Lehnigk samt Bundestrainern Richard Wecke und Hans-Peter Schmidt anwesend und konnten sich fröhlich und gelöst bei einem kleinen Essen zu recht feiern lassen. Rund 80 Mitglieder und Freunde waren der ganz spontanen Einladung in das Vereinshaus in der Kastanienallee gefolgt, um ihre Helden von Mailand zu beglückwünschen und die packenden Finalrennen noch einmal per Videobeamer auf Großleinwand zu verfolgen. Und nicht nur sie waren begeistert, sondern auch der ebenfalls anwesende Bürgermeister Michael Ziethen nebst Bürgervorsteher Ottfried Feußner registrierten die Verdienste um die Inselstadt. Nach diesen phantastischen Erfolgen bei den Ruder-Weltmeisterschaften blicken wir natürlich alle gespannt in Richtung Olympische Spiele 2004 in Athen. Wenn die Medaillenausbeute der Ratzeburger Ruderer dann immer noch 100% beträgt müssen wir uns unter Umständen überlegen, ob wir Ratzeburg nicht für einen kurzen Zeitraum in Ruderburg umbenennen sollten, so Ottfried Feußner in seiner Rede für die Stadt Ratzeburg zu den erfolgreichen Athleten und Gästen. Die niedersächsische Autostadt Wolfsburg hat es mit der befristeten Namensänderung in Golfsburg ja bereits eindrucksvoll vorgemacht. Und wie man Olympiasieger wird, fragt man am besten die 26jährige RRC-Ruderin Meike Evers, die ebenfalls vor Ort war und nach dem erfolgreichen Abschluss ihrer Ausbildung zur Polizeikommissarin bereits das Rudertraining wieder aufgenommen hat. Nach der Goldmedaille von Sydney im Jahre 2000 wäre eine zweite Olympia-Medaille natürlich die absolute Krönung einer Rudererkarriere. Bis dahin ist es natürlich noch ein langer steiniger Weg voller harter Arbeit, aber vom Talent und Leistungsvermögen her haben alle vier Ausnahmeathleten eine große Chance dabei und weiterhin so große und einmalige Botschafter für die Lauenburgische Kleinstadt zu sein. Denn wo Ratzeburg liegt, weiß man auch auf internationalen Regattaplätzen in Übersee seit den 60er Jahren: Immer zwei Bootslängen vor dem Gegner. Da kann man den starken WM-Ruderern nur eine erholsame Regenerations- und Urlaubszeit, sowie ausreichende Kraft und Motivation für die in vier Wochen beginnende Trainingssaison 2003/04 wünschen. Auf dass auch im kommenden Jahre wieder der traditionelle RRC-Schlachtruf: Allah zerhack ihn, Mohammed begrab ihn nach siegreichen Rennen von Tribünen und Booten erschallt.