Polizeimeister Marco Geisler: Angriff auf Hackers Einer

Ratzeburgs Ruder-Weltmeister mit großen Zielen in die Saisonvorbereitung

RATZEBURG – Die Inselstadt hat einen ihrer großen Sportler zurück. Marco Geisler trainiert wieder in Ratzeburg. Und der vierfache Ruder-Weltmeister hat einiges aufzuholen. Denn zuletzt hat er seine sportliche Karriere ein wenig schleifen lassen.
Allerdings aus gutem Grund: Denn in den vergangenen Wochen waren die Bücher wichtiger als die Skulls. Galt es doch, den Grundstein zu legen für die Zeit nach dem Sport. Beim Bundesgrenzschutz in Cottbus hat er in dieser Woche seine Abschlussprüfung (mit einer glatten Zwei) bestanden und ist jetzt Polizeimeister.
Auf Demos oder Flughäfen wird Geisler aber dennoch auch in absehbarer Zeit nicht zu sehen sein. Denn auch der Ratzeburger profitiert von der Tatsache, dass der BGS der größte Förderer des Leistungssports in Deutschland ist, und kann sich nun, vom Polizeidienst freigestellt, wieder ganz dem Training und der Wettkampfvorbereitung widmen. „Zu meiner Dienststelle nach Cottbus muss ich jetzt erstmal nur noch, wenn wichtige dienstliche Themen zu besprechen sind“, freut sich Geisler, seinen Lebensmittelpunkt wieder ganz nach Ratzeburg verlegen zu können. Und das nicht nur, weil er im Bundesleistungszentrum unter Trainer Lothar Trawiel beste Trainingsbedingungen vorfindet. Auch, weil Freundin Carmen Schwalbe zuletzt reichlich Zeit hatte, an einsamen Abenden die gemeinsame Wohnung nur wenige Meter vom Bootshaus des Ratzeburger Ruderclubs (RRC) entfernt gemütlich einzurichten. „Ich freue mich natürlich riesig, wieder zu Hause zu sein“, sagt Geisler.
Doch Zeit zum Luftholen nach den stressigen Wochen vor der Prüfung gönnt er sich nicht. „Jetzt heißt es, die Grundlagen für eine erfolgreiche Rudersaiosn zu legen.“ Schon in einer Woche geht es mit den Skullern des Deutschen Ruderverbandes (DRV) ins dreiwöchige Trainingslager nach Sibenik in Kroatien, Ende April steht die Einer-Qualifikation auf dem Programm, nach deren Ergebnissen die Boote für die bevorstehende Weltcup-Saison besetzt werden. Und Geisler macht keinen Hehl daraus, dass er sich auch den Angriff auf den zuletzt schier unantastbaren Marcel Hacker zutraut. „Einer fahren, das ist doch für jeden Ruderer das Größte. Und wenn die Vorbereitung gut läuft – warum nicht?“
Saisonhöhepunkt ist die Weltmeisterschaft im japanischen Gifu Ende August (28.8. bis 4.9.). Ob er auch noch einmal zu den Olympischen Spielen will, weiß er noch nicht. „Peking ist noch weit weg. Ich plane von Jahr zu Jahr und sehe dann, ob’s mir noch Spaß macht.“ Für die Zeit nach dem Rudern hat er nun ja vorgesorgt. Und einen großen Termin hat er ohnehin noch fest eingeplant: Nach der WM will er seine Carmen vor den Altar führen.

(Nach bestandener Prüfung mit neuen Zielen: Marco Geisler. Foto: WM )