Der Deutsche Ruderverband (DRV) richtet seit dem vergangenen Jahr wieder die Deutsche Meisterschaft für echte Vereinsmannschaften aus und will damit der Vorherrschaft der Renngemeinschaften und der Unüberschaubarkeit für Außenstehende ein Ende bereiten. Für internationale Wettbewerbe, wie die WM werden erfolgreiche Mannschaften wie der berühmte Deutschlandachter oder der Trawiel-Doppelvierer mit dem RRC-Skuller Marco Geisler zwar weiterhin aus den vermeintlich stärksten Ruderern verschiedener Vereine zusammengebastelt, aber der Deutsche Meistertitel soll wieder für Vereine zu haben sein, die sich zuletzt geweigert hatten als Kanonenfutter für die Nationalboote zu dienen. Leider haben die meisten Bundestrainer aus planungstaktischen Gründen diese DM ignoriert und ihren Kaderathleten von einem Start in Berlin abgeraten bzw. sind teilweise bewusst schon einen Tag vorher ins WM-Trainingslager gefahren, so dass die Nationalruderer gar keine Gelegenheit zum Start für ihre Vereine hatten. Da wird der DRV noch einiges in der Feinabstimmung mit seinen Trainern verbessern müsste, damit diese Meisterschaften den Stellenwert bekommen, den sie verdient haben.
Dennoch hatte auch der Ratzeburger Ruderclub mit Arne Lange und Hannes Heppner ein schlagstarkes Boot an den Start der berühmten Hauptstadt-Regattastrecke in Berlin-Grünau gemeldet. Die beiden deutschen Vize-Jugendmeister des vergangenen Jahres im Doppelzweier und deutschen U23-Bronzemedaillisten im Doppelvierer dieser Saison, wollten sich, ganz im Stile ihrer Väter Thomas Lange und Uwe Heppner (Weltmeister im Doppelzweier), noch einmal im Zweier mit der nationalen Konkurrenz zum Ende der Wettkampfsaison messen. Und auch dies gelang wieder einmal mit Erfolg. Nach der Silbermedaille von Lehnigk und Budde im vergangenen Jahr, erkämpfte das junge Duo aus der Inselstadt dieses Jahr eine sehr gute Bronzemedaille hinter den Booten aus Oldenburg und Berlin. Und letztendlich ging die Goldmedaille doch nach Ratzeburg, denn im Oldenburger Boot vom Team Nord-West saß mit Christian Vennemann ein erfolgreicher Skuller aus dem Sportinternat der Ruderakademie und Trainingskamerad von Arne Lange und Hannes Heppner. Das war eine wirklich runde Sache dieses Jahr, zusammen haben wir Bronze auf der U23-Meisterschaft gewonnen und jetzt in verschiedenen Booten Gold und Bronze auf der offenen Deutschen Meisterschaft. Das spricht für eine sehr gute Zusammenarbeit mit unserem Trainer Klaus-Dieter Stecker und optimale Trainingsbedingungen im Internat der Ruderakademie, so dass wir Schule und Leistungssport gut unter einen Hut bekommen. Wer weiß, wenn wir noch fleißig weiter trainieren, können wir im nächsten Jahr auch noch weiter kommen, wollen tun wir es auf jeden Fall, jubeln die Skuller Christian Vennemann (Team Nord-West), Arne Lange und Hannes Heppner (beide RRC) unisono.
Wir freuen uns sehr über die tollen Leistungen unserer erfolgreichen Sportler und hoffen sehr, dass sie gesund und hoch motiviert im nächsten Jahr wieder angreifen können. Wir sind sehr stolz, dass alle unser Ruderinnen und Ruderer vom Kinder bis zum Seniorenbereich dieses Jahr so gut gearbeitet haben, so dass nach diesen langen entbehrungsreichen Monaten nun endlich die verdiente Sommerpause wartet erklärt RRC-Sportwart Olaf Franz im Namen des Vorstandes des RRC:
Und jetzt wo fast alle Ruderwettbewerbe beendet sind und fast alle Spitzenathleten sich ihre wohlverdiente Sommerpause gönnen, können die Ratzeburger Ruderfans sich voll auf den Höhepunkt konzentrieren: Die Weltmeisterschaft im englischen Eton am 26./27. August. Dort werden nämlich Marco Geisler (Doppelvierer) und Jörg Lehnigk (Leichtgewichtszweier) die Farben des RRC vertreten und hoffentlich eine Medaille errudern. Derweil arbeitet das sportliche Duo schon mit Bundestrainer Lothar Trawiel im Höhentrainingslager in Österreich hart für den Erfolg und hat noch gut einen Monat Zeit, um in WM-Topform zu kommen.