Einmal Gold und zweimal Bronze gab es bisher beim Herbstfinale noch nie
Schon auf dem Landesentscheid auf dem heimischen Küchensee deutete sich an, dass die Lauenburgische Gelehrtenschule Jahr für Jahr über immer stärkeren Rudernachwuchs verfügt. Von acht möglichen Bootsklassen dominierte die LG, an der auch Doppelolympiasiegerin Meike Evers ihr Abitur absolvierte, alleine vier Rennen und sicherte sich damit das Ticket zum Bundesentscheid in Berlin.
Mit 20 hoch motivierten Aktiven und einem engagierten vierköpfigen Trainer- und Betreuerteam reisten die Inselstädter nun in die große Bundeshauptstadt, um sich mit den besten Schulmannschaften Deutschlands auf der pittoresken Berliner Dahme in Grünau zu messen. Bei wechselhaften Wetterbedingungen von strahlendem Sonnenschein bis hin zu stürmischen Regen kämpften sich die Herzöglichen aus dem Lauenburgischen über Vor- und Zwischenläufe bis in die Finals.
Leider musste der Renndoppelvierer der Jungen krankheitsbedingt abmelden, stärkte dann jedoch der gesamten Mannschaft als echtes Team den Rücken.
Den Medaillenreigen für das nördlichste Bundesland eröffnete der Mädchendoppelvierer der Jahrgänge 1993 bis 1995. Nach guten Vorrennen und einem Halbfinalsieg hatte das Quintett mit Anne-Marie Kroll, Lisa Nacke, Laura Lenk, Frauke Birgel und Steuerfrau Merle Nacke beste Karten für einen Medaillenplatz im Finale. Und die jungen Damen aus der Domstadt wurden ihrer zumindest rudertechnisch berühmten Herkunft gerecht und zeigten ein tolles Finalrennen. Im Endspurt mussten sie zwar die Boote aus Bayern (Würzburg) und Brandenburg (Potsdam) ziehen lassen, aber durften sich zu recht über eine tolle Bronzemedaille vor Niedersachsen, Berlin und Rheinland-Pfalz freuen.
Als nächster Paukenschlag folgte der Gig-Doppelvierer mit Steuerfrau wo die 15-17jährigen Lena Rütz, Sina Schleeweiß, Ann-Christin Tonn, Swantje Ramm und Steuerfrau Anna Lenk die Farben der Lauenburgischen Gelehrtenschule vertraten. Und auch hier erkämpfte der LG-Vierer hinter den favorisierten Sportschulen aus Dresden und einer der ältesten Schule Deutschlands, dem Carolinum Osnabrück, die Bronzemedaille.
Für die größte Überraschung sorgte dann jedoch der Jungen-Gig-Doppelvierer mit Steuermann der ebenfalls 15-17jährigen Gymnasiasten. Moritz Franz, Lauritz Schoof, Sascha Andresen und Leon Evers, gesteuert von Nico Fischer, erruderten bereits in den Vorrennen die absolute Bestzeit und galten als Favoriten für das Große Finale. Dieser Rolle wurde das Quintett dann auch gerecht und dominierte die bundesweite Konkurrenz souverän. Die Ratzeburger Goldjungs siegten vor Bramsche (Niedersachsen) und Mülheim (Nordrhein-Westfalen).
Insgesamt haben wir eine neue Stärke in den Schulmannschaften festgestellt, die eindeutig aus der guten Zusammenarbeit zwischen Ruderinternat, LG und Ratzeburger Ruderclub resultiert. Wir sitzen alle im gleichen Boot und ziehen alle an einem Strang. Da ist es natürlich klar, dass wir uns riesig mit dieser tollen Mannschaft über die Erfolge freuen und schon jetzt wieder fürs nächste Jahr arbeiten. Denn Jugend trainiert ist oftmals das Sprungbrett für den Spitzensport zieht Mannschafts-Betreuerin und RRC-Vorstandsmitglied Kirsten Oschwald ein rundum positives Fazit.
Durch diesen Trend entwickelt sich auch die Lauenburgische Gelehrtenschule immer mehr zum Sportgymnasium mit dem Aushängeschild Rudersport und wer weiß, wer von diesen heranwachsenden Rudertalenten der Nachfolger von Doppelolympiasiegerin Meike Evers sein wird. Bundessieger Lauritz Schoof war dieses Jahr auch schon als Junioren-Vizeweltmeister im Vierer für den Deutschen Ruderverband erfolgreich und hat sicherlich noch eine gute Entwicklung vor sich. Bereits dieses Jahr gehört die LG im Rudersport neben dem Carolinum Osnabrück und der Sportschule Potsdam zu den erfolgreichsten drei Schulen Deutschlands.
Da wir ja schon lange Jahre wissen, dass ein gesunder Geist nur in einem gesunden Körper wohnen kann, ist der Schulrudersport zwar nur einer von vielen Wegen dorthin. Aber wenn irgendwo erfolgreiches Schulrudern betrieben werden sollte, dann natürlich im schönen Ratzeburg , quasi dem Geburtsort des berühmten Ratzeburger Olympiaachters und natürlich auch an der LG, der Schule an der auch Trainerlegende Karl Adam als Lehrer tätig war. Wir haben eine unheimlich starke Mannschaft in Berlin gesehen, die nicht nur sehr erfolgreich war, sondern auch zusammen gehalten hat wie eine echte Einheit. Und gerade dieses Teamwork-Denken, bringt letztendlich die sportlichen Erfolge und wirkt sich auch positiv auf das schulische Lernen aus, berichtet ein stolzer Internatsleiter und LG-Lehrer Reinhart Grahn über sein Mannschaft.