Internationale 48. Ratzeburger Ruderregatta auf dem Großen Küchensee

Ob kurz und knackig oder lang und leistungsstark – Am „Club“ ging einiges über 500m und 2000m

Über 1000 Athleten aus 10 verschiedenen Nationen bereicherten jetzt das idyllische Stadtbild und vor allem den pittoresken Küchensee, so dass die kleine Inselstadt im Lauenburgischen sich erneut für ein tolles Ruderwochenende als moderne Sportstadt von internationalem Rang präsentieren konnte. Und über 150 ehrenamtliche Helfer von THW,DLRG, Bundespolizei, Clubmitgliedern sowie Schülern der Vorstadtschule haben in wochenlanger Vorarbeit unter dem Zepter von Regattakönigin und –Leiterin Renate Gerks wieder einmal einen würdigen Rahmen für spannende Rennen auf den acht 2000-Meter-Bahnen vom Start in Farchau bis zum Ziel am Ruderclub bzw. „Seehof“ geliefert. „Wir freuen uns jedes Jahr aufs Neue auf die vielen weit gereisten Sportler bei uns und sehen den ansteigenden Trend an Teilnehmern, dieses Jahr hatten wir über 200 Ruderinnen und Ruderer mehr als 2006, als Kompliment an unsere Arbeit und natürlich den Charme Ratzeburgs“ freuen sich der 1. Vorsitzende Prof. Frank T. König und Regatta-Leiterin Renate Gerks gemeinsam über die lange Gästeliste.

Das gut aufgelegte Ratzeburger Publikum beim Flanieren im hübschen Kurpark oder beim heißblütigen Anfeuern auf der Tribüne im Zielbereich war in Kombination mit dem einmalig schönen Sommerwetter das I-Tüpfelchen auf einem schönen Sportwochenende in der Domstadt. Und die bestens gelaunten Fans bekamen einiges zu sehen. Der Deutsche Ruderverband (DRV) hatte einige seiner besten Renn-Boote nebst National-Besatzung, insbesondere aus dem U23-Bereich für die Rennen vom Küchensee gemeldet und dementsprechend hart und knapp ging es auch zu Werke. Denn etliche Ruderrinnen und Ruderer wollten sich von bevorstehenden U23-Meisterschaften in Brandenburg noch einmal in die Notizbücher der anwesenden Bundestrainer rudern. Bundestrainer Thomas Affeldt, der seine Karriere als RRC-Coach begann, hatte sogar seine komplette National-Mannschaft auflaufen lassen, so dass sich Schirmherr und Finanzminister Rainer Wiegard, der in Vertretung von Ministerpräsident Harry Carstensen, den Rennen am Sonntag interessiert beiwohnte, von der Schlagkraft und dem Sieg des „kleinen“ Deutschlandachters persönlich beeindrucken lassen und überzeugen konnte. Auch Doppel-Olympiasiegerinnen wie RRC-Erfolgsskullerin Meike Evers oder ihre Potsdamer Kameradin Kerstin Kowalski waren emsig am Regattageschehen beteiligt und nahmen Siegerehrungen sowie Betreuungen von angehenden Nachwuchsruderern vor. Denn im Rahmen des Allianz-Talente-Cups begingen auch zahlreiche Novizen ihr erstes Ruderrennen über 500 Meter, was vom Ratzeburger Publikum natürlich mit einem Extraapplaus für die 10-14jährigen Steppkes honoriert wurde.

Herausragend waren in den 40 Herzschlag-Finalrennen sicherlich die Erfolge der Lokalmatadoren Hannes Heppner, Arne Lange und Nils Budde. Alle drei räumten in der Doppelvierer-Bootsklasse mächtig ab. Während die 20jährigen Lange und Heppner im Schwergewichtsvierer der offenen Klasse überzeugen konnten, dominierte Bugmann Nils Budde mit seiner Leichtgewichtsauswahlmannschaft die starke nationale Konkurrenz gleich zweimal. Damit hat sich der 25jährige Budde, der so ganz „nebenbei“ noch den spektakulären Achtercup mit über 20 Großbooten organisiert hat und damit wesentlich zum Erfolg der Regatta beigetragen hat, schon fast sicher in die WM-Mannschaft gerudert. „Ich freue mich riesig dass wir uns mit unserem Vierer hier auf meiner Heimatstrecke so gut durchsetzen konnten, obwohl ich durch die organisatorischen Aufgaben etwas abgelenkt und vorbelastet war. Aber mit Hilfe des tollen Ratzeburger Publikums haben wir die anderen Teams auf den letzten Schlägen noch umhauen können. Und so ein siegreicher Endspurt gibt unglaublich viel Selbstvertrauen für die anstehenden Weltcup-Rennen“, gesteht ein glücklicher Gewinner Nils Budde.

Am Ende wurde dann aber nicht nur bis zur Schmerzgrenze an Riemen und Skulls gezogen, sondern verdientermaßen auch am Abend auf dem traditionellen „Fest am See“ zünftig gefeiert. Ein „kleines“ Bürgerfest mit einer guten Mischung zwischen Ruderern und echten Ratzeburgern war der Garant für die ausgelassene Stimmung, gerade durch die anwesenden Tagessieger und Champions, die bis in die frühen Morgenstunden anhielt, bevor schon wieder die ersten Vorläufe anstanden.

Aber auch nach den zwei tollen Tagen von Ratzeburg kommt der so viel befahrene See kaum zum Durchatmen, da bereits die drahtigen „Drachenboot-Fahrer“ für ihre Rennen in den Startlöchern stehen und so noch einmal unterstreichen, dass Ratzeburg immer mehr zu einem Eldorado für Wassersportler jeglicher Disziplinen wird.

Weitere Informationen, Ergebnisse und Fotos finden sie auf www.rrc-online.de, bzw. www.rudern.de