Winter-Langstrecke Dortmund

Auch bei ungemütlichen Witterungsbedingungen müssen die besten Ruderer Deutschlands jetzt am Wochenende wieder aufs Wasser und sich ein letztes Mal den Bundestrainern im Kleinboot präsentieren. Um den derzeitigen Fitnesszustand zu überprüfen haben die einzelnen Nationaltrainer zur Sechs-Kilometer-Langstreckenregatta ins nordrheinwestfälische Dortmund geladen, wo sich sämtlich Kadersportler und Aspiranten über das dreifache der olympischen Distanz von eigentlich 2000 Metern quälen müssen, bevor es in die winterlichen Trainingslager geht. Auch aus dem Lauenburgischen sind einige Athleten mit dabei im Ruhrgebiet.

Allen voran natürlich Leichtgewichts-As Jörg Lehnigk. Der 27jährige amtierende Deutsche Meister und WM-Achte vom Ratzeburger Ruderclub gilt natürlich als Favorit und Messlatte für die anderen Leichtgewichtseinerfahrer unter 72,5 kg, die den Ratzeburger sicherlich gnadenlos jagen werden. Der Sportstudent ist gerade erst aus dem Athletik-Trainingslager im französischen Soustons zurückgekehrt, wo sich der Ratzeburger die ersten Grundlagen für die olympische Saison auf dem Rennrad geholt hat. “Direkt nach dem Trainingslager war ich natürlich total platt, aber jetzt habe ich ausreichend regeneriert und bin optimistisch meinen Vorjahressieg in Dortmund zu verteidigen. Außerdem kann ich endlich in Ruhe und ohne Stress trainieren. Mein neuer Sponsor, die Johannßen Bau GmbH aus Schmilau, und die Deutsche Sporthilfe haben mir jetzt eine finanzielle Unterstützung ermöglicht, mit der ich mich in Ruhe vorbereiten kann”, erzählt ein gut aufgelegter Jörg Lehnigk vor den Rennen.

Ebenfalls gut drauf sind auch die beiden Riemenruderer Florian Mennigen (RRC) und Daniel Holert (RG Geesthacht). Die beiden Norddeutschen, die zusammen in einer Sportler-WG in Dortmund wohnen wollen sich für den Riemenbereich empfehlen. Der 25jährige Mennigen fährt nach dem Radtrainingslager auf Zypern nun das erste Rennen mit seinem neuen Partner und Schlagmann Stephan Koltzk (Essen), während sich der 22jährige Jurastudent Holert im ungeliebten Einer verdingen muss. “Leider ist in der olympischen Saison kein Partner hier in Dortmund für mich dabei und so muss ich mich erst einmal mit guter Leistung im Einer empfehlen, um vielleicht den einen oder anderen zu begeistern mit mir zu rudern. Außerdem schadet es ja nicht zwischendurch einmal zu skullen, damit die alten Fertigkeiten nicht verloren gehen” schmunzelt Daniel Holert und nimmt seine Situation mit Humor.