4th Copenhagen Harbour Race, 16th October 2010

Regatta für Inrigger und 8+, 7 km
…..und viel Gelächter um zwei Schrauben.
Am frühen Morgen (4 Uhr 30) des Regattatages starteten wir mit dem Clubbus in Richtung
Kopenhagen: Organisator Christian von Schneidemesser, Sicherheitsfachmann Walter
Urbrock, unsere Verstärkung aus Mölln Norbert Köster, unser Youngster im Bug Volker
Meins, Steuerfrau Regine König, die spontane Quotenfrau für das Mix-Inriggerboot sowie für
die Berechnung des Durchschnittalters und Max Urbrock, Fotograf und Chauffeur für die
Rückfahrt.
Ausgiebig gefrühstückt wurde an Bord der Scandlinefähre Puttgarden – Rødbyhavn.
Pünktlich kamen wir nach insgesamt vierstündiger Fahrt am Københavns Roklub an. Es war
noch sehr frisch draußen, blauer Himmel, erste wärmende Sonnenstrahlen kündigten einen
herrlichen Tag an. Von Kenny Andersen, einem der Organisatoren der Regatta, wurden wir
sehr herzlich begrüßt und bestaunten anschließend den sehr großzügigen neuen Anbau des
Ruderclubs.
Sattelplatz für die Inriggerboote war der Roklubben SAS auf der anderen Seite des
Hafenbeckens.
Über die Langebro und durch einen weiteren Teil der neuen Kopenhagener Hafencity mit
ihren imposanten Neubauten gelangten wir mit unserem Bus dorthin.
Im Anschluss an die sehr ausführliche Regattabesprechung auf Dänisch gab man uns noch
eine Kurzeinweisung auf Englisch, denn es galt genau zu wissen, wo die Wartezone, die
Vorstartzone und die Starlinie für den fliegenden Start waren. Empfehlungen für die
Brückendurchfahrten und der Hinweis auf Untiefen im Hafenbecken sowie das Verhalten an
der Wendemarke waren zu befolgen.
Ein modernes Inriggerboot wurde uns zur Verfügung gestellt. Inrigger werden sehr gerne in
Dänemark, aber auch im Flensburger Raum gerudert. An die früheren Klinkerboote aus Holz
erinnert bei den heutigen Kunststoffbooten noch das Aussehen der Außenwand.
Inrigger haben keine Ausleger, sondern die Dollenhalterung für die Riemen sitzt auf der
Bordwand. Folglich befinden sich Rollschienen/-Bretter versetzt nah der gegenüberliegenden
Bordwand links – rechts im Wechsel. Im Bug und Heck gibt es verschließbare Stauräume.
Walter und Christian machten sich ans Ausmessen der Innenhebel und Nachjustieren.
Der Dannebrog wurde in die Halterung am Heck gesetzt. Unsere RRC- Flagge ließ sich leider
nicht anbringen, auch nicht die Bugnummer.
Für unsere Sicherheit lagen Schwimmwesten bereit, die unter den Rollsitzen verstaut wurden.
Die Steuerfrau trug vorsichtshalber eine, denn mit ihrer dicken Winterbekleidung wäre
Schwimmen kaum möglich gewesen.
Ein letzter Sicherheitscheck durch Walter: in der Pütz wurden zwei Schrauben gefunden.
Lenzschrauben, wie sich schnell herausstellte. Mit Mann und Maus wären wir vermutlich
noch am Steg liegend vor den Augen unserer dänischen Ruderfreunde abgesoffen – hui,das
ging gerade noch einmal gut und wir amüsierten uns köstlich über unser Beinahe-
Missgeschick – noch an Land.
Keiner aus unserer Mannschaft saß bisher in einem Inrigger. Alle waren sehr angetan und
auch ein bisschen überrascht, wie gut sich das Boot rudern ließ.
Der Start klappte gut, 3.5 km waren es bis zur Wendemarke, die Fahrt entlang der Kaimauer
ging vorbei am Marriothotel (Hauptsponsor der Regatta), am Gebäude einer in den
Finanzstrudel geratenen Bank aus Hamburg/Schleswig-Holstein, deren Glasvorbau wie ein
überdimensionaler Schiedsrichterturm aussieht und am MAN-Gebäude als wichtigem
Markierungspunkt (Untiefe im Hafenbecken).
Fredensborg Roklub, Boot 1, die 30 Sekunden nach uns gestartet waren, hatten uns
inzwischen überholt, in deren Windschatten konnten wir uns recht lange halten und hatten
damit auch etwas weniger mit den Wellen zu kämpfen.
Die Wende nahmen wir sehr eng, die Steuerfrau hatte sich da etwas verschätzt und es kam zur
Berührung der Wendeboje, trotzdem konnten wir den „Gelben“ aus Fredensborg noch eine
ganze Zeit auf den Fersen bleiben.
Allmählich wurde die Anstrengung spürbar, Schnauben, Schweiß, etwas rutschige Holzgriffe,
Augen zu, jeder Ruderschlag begleitet durch Anfeuern der Steuerfrau, noch gut 500m, Max
feuerte zusätzlich die Crew an von der Bryggebroen, einer Fahrrad- und Fußgängerbrücke,
auf der etliche Zuschauer die Rennen verfolgten. Nach gut 34 Minuten wurde die Ziellinie
passiert, die achtbeste Zeit von 23 teilnehmenden Mix-Inrigger-Teams.
Mit Bier und Sekt wurde auf die erfolgreiche Teilnahme angestoßen.
Nach ausgiebiger Stärkung im Københavns Roklub unternahmen wir noch einen Spaziergang
zur Fußgängerbrücke, die das Hafenbecken quert, vorbei an Hausbooten und bewohnten
Bauwagen, einem krasser Gegensatz zu den direkt daran angrenzenden hypermodernen
Wohn- und Bürogebäuden der Hafencity und schauten noch einige Zeit den Achtern bei ihren
Rennen zu.
Am Festbanket haben wir in diesem Jahr nicht teilgenommen, aber vielleicht findet sich im
kommenden Jahr eine Crew, die bei rechtzeitiger Anmeldung und Losglück die Übernachtung
im Marriothotel gesponsert bekommt.
Copenhagen Harbour Race 2010: es war toll dabei gewesen zu sein!