Cognac- Austausch 2010

10.000 Bauern fuhren nach Hannover- besser gesagt- 21 Ruderer fuhren nach Cognac. Am 15. August brachen wir abends um 10 Uhr bei strömendem Regen mit der Hoffnung auf besseres Wetter in Richtung Cognac auf. Im Gepäck hatten wir 2 Busfahrer und natürlich jede Menge Proviant und Spiele. Nach einiger Zeit schliefen wir dann auch alle mehr oder weniger bequem ein. Es erwies sich als ziemlich schwierig, eine komfortable Position zum Schlafen zu finden. Am 16. August nach fast 20 Stunden Fahrt kamen wir dann endlich in Cognac an. Alle waren sehr gespannt auf ihre Gastfamilien und auf die Stadt Cognac, denn viele der Mitreisenden waren zum ersten Mal dort und kannten nur die gleichnamige Flüssigkeit. Und dann war es so weit: Nach und nach wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt. Entweder lebte man in dieser Woche zu dritt, zu zweit oder alleine in einer Gastfamilie. Nur Max und Tim wohnten in einer Pension zusammen mit unserem Busfahrer Georg.
Nach der ersten Nacht in fremden Betten fuhren wir am Dienstag nach La Rochelle. Dort besuchten wir eine alte Seilerei und starteten dann mit frisch erlangtem Wissen in Richtung Atlantikküste. Beim Picknick unterm Hochseilgarten stärkten wir uns für den Badespaß. Es wurde viel Essen getauscht, da sich unsere Geschmäcker glücklicherweise ergänzten. Am Strand hatten wir viel Spaß beim Wasserwrestling und Strandfußball, von dem nicht alle umliegenden Menschen begeistert waren. Am nächsten Tag mussten wir uns beim Basketballspielen sportlich betätigen. Nachdem die Mannschaften eingeteilt waren, ging es los. Wir spielten nach den Internationalen Regeln von Cognac. D.h. keine Regeln!!! Später stellte sich heraus, dass der Mittwoch der 18. wohl ein Freitag der 13. war. Erst wurde „Felix mit Brille“ zu „Felix ohne Brille“, da diese nach einem unfreiwilligen Bad unauffindbar in den Tiefen der Charente verschwunden war. Wenig später wurde TobiasŽ Hand von einem Pokal aufgeschlitzt. So verwandelte sich die Jungsdusche ins Rote Meer. Als die Gesunden im „Musée de Cognac“ waren, musste Stephan mit Tobias ins Krankenhaus fahren, der später alles haarklein berichtete, sodass auch wirklich jeder über die Herkunft der Ärzte Bescheid wusste. Am Abend wurde der Cognac, also die Flüssigkeit, dann beim Grillen getestet. Dort trafen dann auch andere Franzosen ein, die schon einmal in Ratzeburg waren, aber dieses Jahr niemanden aufnehmen konnten oder wollten. Der nächste Tag begann mit einem Geburtstagslied für Stephan, welches mit Eis belohnt wurde. Obwohl die Rennen anstanden, griff jeder zu. Zuerst traten David und Benoit beim großen Ländervergleich gegen Max und Malte im Doppelzweier an. Wer dieses Rennen für sich entschieden hat, wird wohl für immer das Geheimnis der Charente bleiben, da das Rennen für mausetot erklärt wurde. Doch die beiden Doppelachterrennen waren sehr eindeutig zu entscheiden, obwohl Krebse und Algen die Boote aufhielten. Abends ging es dann zum Bowlen, wo jeder sein Können unter Beweis stellen konnte. Am Freitag wurden Boote und Fahrräder gesattelt um in Richtung Schleuse zu fahren. Nur Stephan musste bei gefühlten 40° C abschwitzen und laufen. Nachdem wir das Abenteuer „Schleusen“ hinter uns gebracht hatten, wurde Pause auf einer Insel gemacht. Nach Picknick, Kubb- und Klatschspielen machten wir uns wieder auf den Weg Richtung Ruderclub. Abends gab es dann nach einem kleinen Aperitif das Abschlussessen. Vermeintlich Cola, Apfelsaft, Orangensaft und Chips. Nach einer Kostprobe bemerkten wir jedoch, dass auf unerklärliche Weise Cognac in der Colaflasche gelandet war. Zum Essen gab es Paella. Ein Spanisches Essen in Frankreich! Irgendwann fing man dann an, Leute mit Klamotten ins Wasser zu befördern. Opfer Nummer 1. war Charlotte im weißen Kleid. Die Anderen konnten sich jedoch glücklicherweise retten. Am nächsten Morgen, nach einer kurzen Nacht, fuhren wir um 8:30 Uhr in Cognac ab. Unsere „blinden Passagiere“ wurden jedoch leider erwischt, sodass die Franzosen nicht mit uns Richtung Ratzeburg reisen konnten. Da müssen wir uns wohl bis nächstes Jahr gedulden. Wie üblich legten wir in Paris einen Zwischenstopp ein. Wie die Sardinen in der Dose fuhren wir mit der Metro durch die Stadt, nachdem wir unseren Bus in einer Bustiefgarage abgestellt hatten. In 6 Stunden haben wir Notre Dame, Montmartre und den Eiffelturm besucht. Etwas komisch für uns waren die Schwarzmarkthändler, die uns andauernd etwas verkaufen oder uns Armbänder anknüpfen wollten. Wir erlebten leibhaftig eine Verfolgungsjagd zwischen Polizei und Händlern. In Sekunden schnelle waren alle „Stände“ bzw. Tücher abgebaut und eingesackt und alles rannte, immer hinter her die Polizei, und wir life und in Farbe dabei.
Nach einem langen und aufregenden Tag fuhren wir um 23 Uhr aus Paris in Richtung Heimat ab. Nachdem in dieser Nacht alle verhältnismäßig gut geschlafen hatten, kamen wir am Sonntagmittag in Ratzeburg an.
Trotz einiger Ungewohntheiten in Frankreich erlebten wir dort eine supertolle und spannende Woche!!!
Nun hoffen wir auf den Gegenbesuch der Franzosen im nächsten Jahr.