Viel Rückenwind für die 53. Internationale Ratzeburger Ruderregatta – Teil 2

Für die U23 Weltmeisterschaften war Ratzeburg dann in den folgenden fast 50 Rennen wieder Nominierungsregatta für die Deutsche U23-Nationalmannschaft. Die Ruderinnen und Ruderer gaben sich deshalb alle Mühe, sich noch einmal ins rechte Licht zu rücken und einen der begehrten Rollsitze in der nationalen Ausscheidung zu errudern. Die Ruderergebnisse sind auf der hompage des RRC im Einzelnen aufgelistet (www.rrc-online.de). Aus Ratzeburger Sicht gelang es Arne Schwiethal (RRC) im Männer-Achter den Sieg zu erringen.

Dass Sport und gute Unterhaltung nicht zweierlei sind, bewiesen die Teilnehmer des 4. Firmen-Sprint-Cup, mit denen unter Leitung von H.-Peter Schulz der 1. Veranstaltungstage abschloss. Auf der 350m-Distanz gingen 13 Teams in Rennen. Dabei hatten sich Betriebssportgruppen, aber auch Ruderneulinge zusammengetan, um vor mehreren hundert Zuschauern ihr Können unter Beweis zu stellen. Am Ende siegte bei den Frauen das Team des Drägerwerkes Lübeck, vor der Röpersbergklinik (Physio), vor dem Städtischen Domkindergarten RZ und vor dem Team MediVitale. Spannend ging es auch bei den Männern zu. Das Team um Ex-Weltmeister Marco Geissler der Bundespolizeiabteilung Ratzeburg musste sich dabei in einem packenden Finish der Euroimmun AG Lübeck geschlagen geben, die allerdings auch mit zwei erfolgreichen RRC-Ruderern angetreten waren: allen voran in diesem Team ruderte Lars Kommorowski. Die schwerste Bürde in dieser 53. Regatta im Zeichen des 100. Geburtstages von Karl Adam hatte jedoch das Lehrerteam der Lauenburgischen Gelehrtenschule zu tragen. Schlagmann Reinhart Grahn und co-Schlagmann Thomas Engelbrecht sorgten auch im Schlussspurt zwar weder dafür, dass die Sieger in Gefahr gerieten, noch Adams Platz in der hall of fame. Mit einem dritten Platz vor dem Team der Drägerwerke Lübeck war aber immerhin dem Ruhm der Schule genüge getan und man konnte sich erhobenen Hauptes in den Montagsunterricht begeben.

Nach soviel Sport hatten sich die Zuschauer die gute Unterhaltung verdient, die die Big Brass Compagny des benachbarten Möllner Marion Dönhoff-Gymnasiums bot. Als auf der Großbildleinwand das EM-Spiel der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen Polen gezeigt wurde, waren es nicht nur Sportler, Schiedsrichter, Zuschauer und Organisatoren, die dank der guten Unterhaltung auf dem Regattaplatz geblieben waren.

Der zweite Regattatag brachte dann, ein weiteres sportliches high-light mit der Vergabe des Ruderstipendiums, welches dieses Jahr von der Fa. Bockhop und der Ruderlegende Baron Claus von Fersen für herausragende Ruderleistung im Frauen-Einer gestiftet worden war. Leider konnte sich Lokalmatadorin Anne-Marie Kroll in der für sie neuen Leistungsklasse U 23 noch nicht ganz durchsetzen, so dass der Sieg und Pres an Marie-Catherine Arnold vom Hannoverschen Ruder-Club ging.

Der Lokalmatador Arne Schwiethal siegte auch hier erwartungsgemäß im spannenden Achter-Rennen und verwies seinen in einem anderen Achter startenden Bruder Ole auf den undankbaren vierten Platz. Zum Abschluß zeigten die Achter noch einmal einen in einem kurzen 350m-Sprint-Rennen einen fasinierenden Zieleinlauf in voller Dramatik zum mitjubeln. Ein Achter musste allerdings wegen eines Bootsschadens beim Anlegen außen vor bleiben.

So sehr die Sportler auch über den Schiebewind schimpften, so sehr freuten sich die Organisatoren um Regattaleiterin Regine König für den Rückenwind für diese Veranstaltung. „Die Veranstaltung kann und darf nicht zu Ende gehen, ohne den vielen Organisationen, Behörden und privaten Unterstützern ganz herzlich für ihre Unterstützung für dieses Event zu danken, ohne die Ratzeburg, ohne die wir nicht in der Lage wäre4n, die Tradition fortzuführen“, resümierte die Regattaleiterin, deren Geburtstag an diesem Tage völlig im Regattatag unterging. Regine König verabschiedete die Teilnehmer mit einem herzlichen: „Auf Wiedersehen am 8. und 9. Juni 2013 zur 54. Auflage unserer Regatta“. Hoffentlich ohne Schiebe- aber wieder mit Rückenwind!