Internationale 58. Ratzeburger Ruderregatta und 9. Firmen-Sprintcup am 10. / 11. Juni 2017 (I)

Regatta-Bericht Teil 1

Die Tickets für die U 23-WM im August in Plovdiv (BUL) hatte U 23-Bundestrainerin Brigitte Bielig leider noch nicht zur Internationalen 58. Ruderregatta im Reisegepäck: „Die endgültige Entscheidung fällt erst im Ergebnis der Deutschen U 23-Meisterschaft in 14 Tagen in München“, war Bieligs klare Devise eingangs der Regatta. Der Cheftrainer des Deutschen Ruderverbandes Marcus Schwarzrock wurde zum eindrucksvollen Auftreten unserer beiden USA-Studentinnen Anna Calina (21 J.) und Annemieke Schanze (20 J.) deutlicher: „Wir haben aber beide fest auf dem Schirm“. Drücken wir also bei de Daumen! Am 24. und 25. Juni 2017 fallen damit für Calli und Mieke die finalen Entscheidungen, ob sie in Plovdiv mit an Bord sind.
Arne Schwiethal (Ratzeburg) bot mit seinem Zweier-ohne-Partner Florian Reinecke (RC Allemannia) den wohl spannendsten Zieleinlauf des zweiten Regattatages. „Wir hatten zum Schluss einen so unglaublichen Speed drauf“, freute sich Schwiethal über die Endgeschwindigkeit, die das Boot von Philipp Nonnast und Christoph Bub (Frankfurt) mit 0,77sek auf den sprichwörtlich letzten Metern noch vom sicheren 1. Platz verdrängte, den das Boot vielleicht 1998m teilweise sehr deutlich innegehabt hatte.
„Bei den Männern haben sich neun Achter zum Rennen angemeldet. Ein solch fantastisches Feld sieht man nur sehr, sehr selten“, freute sich unser RRC-Chef Dr. Thomas Lange über das mit 523 Teilnehmern gestiegene diesjährige Meldeergebnis. „Für die Zuschauer wären wir gerne mit allen 9 Booten ins Finale vor die Zuschauer getreten, aber einige Teilnehmer wollten verständlicherweise nicht auf den Vorlauf verzichten, den sie fest für die Mannschaftsbildung eingeplant hatten“, so Lange. Dieser Vorlauf wurde dann ausgerechnet der Mannschaft um den „Oldie“ dieser Regatta, dem Ratzeburger Jörg Lehnigk (37 J.) mit seinen Mannschaftskameraden Marten Backmann (Lübecker RG) und dem Ex-Ratzeburger Gregory Schaltegger (jetzt RG HANSA) zum Verhängnis. „Wir haben die Regatta eigentlich nutzen wollen, um uns auf den bevorstehenden Henley-Cup in England vorzubereiten“, ärgerte sich Gregory Schaltegger, der mit seiner Mannschaft im Vorlauf ausschied und so nicht ins Finale einziehen konnte.

Trotz eines abschließenden dritten Platzes im Doppelvierer (mit Laura Kampmann, Pia Greiten und Michaela Staelberg) reiste die diesjährige Ruderstipendiatin der Regatta und ebenfalls in den USA studierende Juliane Faralisch (Frankfurt) guter Dinge ab. Am Freitag war ihr per SMS mitgeteilt worden, dass ihr zuhause das Trainingsfahrrad entwendet worden sei. „Daran musste ich immer denken und daran, dass wenn ich jetzt hier reinhaue, ich mir mit dem Stipendium am Montag ein neues Rad kaufen könnte“, freute sich Faralisch auf das unverhoffte Glück: wie zerronnen, so gewonnen! Glücksfee für die Übergabe des von der Kulinarischen Werkstatt Block/Urbrock gestifteten Stipendiums war Walter Urbrock.

Bei den Herren weilte zwar Tim-Ole Naske (HANSA Hamburg) in unserem Revier; er bereitete sich aber auf den World-Cup in Luzern vor. Wie durch Zufall sah seine Vorbereitung eine Belastung vor, wie durch Zufall unser Regattaplan ein passendes Rennen. Die Belastung, so Tim-Ole Naske, konnte er genauso gut, nicht wie vorgesehen, allein auf dem Ratzeburger See, sondern im Rahmen der Regatta auf dem Küchensee fahren. „Geld kann ein Sportler immer gebrauchen“, frohlockte der Naske dann unserem Kommentator Sebastian Franke ins Mikro. Recht hat er und die Gäste waren dankbare Zuschauer dieses Ereignisses.

Bild 1: Michael Stark (Mitte), Stifter des Stipendiums der Röpersberg-Gruppe) und Thomas Lange gratulieren Tim-Ole Naske zum Stipendium.

Bild 2: Walter Urbrock, Anne Melchert und Miriam Reimers gratulieren Juliane Faralisch zum Stipendium.

Bild 3: Oliver Luthardt (Leiter der KSK ServiceFilialen in Ratzeburg) gratuliert dem Zweier-ohne mit Arne Schwiethal (RRC) und Florian Reinecke (RC Allemannia).