Seit mittlerweile 1 ½ Jahren arbeiten die Bau- und die Finanzkommission an der Konkretisierung der Idee, unser Clubheim neu zu bauen. Das Projekt betrifft uns alle. Von Beginn an haben wir daher in jeder Mitgliederversammlung darüber gesprochen, waren Teil des Architektenwettbewerbs und haben auch sonst sehr viel über das Projekt diskutiert. Und das ist gut so. Denn wir brauchen einen breiten Konsens, wenn wir die Herausforderungen des Projekts meistern wollen. Einen weiteren Schritt im Neubau-Projekt haben wir am 9. März getan. Die Baukommission hatte zum Workshop eingeladen. Etwa 35 Mitglieder diskutierten den aktuellen Stand in fünf Teams und suchten gemeinsam nach Lösungen für offene Fragen. Nach einer Stärkungspause präsentierten die Teams ihre Ergebnisse allen Teilnehmern. Dieser Artikel möchte interessierten Mitgliedern, die nicht dabei sein konnten, Eindrücke aus dem Workshop vermitteln.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Der Artikel ist kein Protokoll. Bitte wendet Euch mit weitergehenden Fragen an die genannten Personen.
Themenschwerpunkt „Bootslagerung – Werkstatt“ (Sven Hoops)
Das Team diskutierte zunächst die Anordnung der Werkstatt im Planungsentwurf der Architekten. Im Ergebnis wurde der Entwurf auch unter verschiedenen Aspekten (z.B. Lichteinfall, Möglichkeit zur Querlüftung) als sinnvoll erachtet. Für die Diskussion des Planungsentwurfs zur Unterbringung des Bootsparks stützte sich das Team auf Kennzahlen der heutigen Nutzung und berücksichtigte ein leichtes Wachstum. Ergebnis: Es wird knapp. Die vorgesehene Belegung ist unter konsequenter Nutzung der Stirnseiten der Bootshallen jedoch möglich. Durch ausgiebiges Puzzeln entwickelte das Team einen passenden Belegungsplan. Darüber hinaus erarbeitete es Vorschläge für Modifikationen des Planungsentwurfs, um zusätzliche Freiräume zu schaffen. So sollen Skulls an den Hallenrückseiten aufgehängt werden, um Platz zu sparen und Beschädigungen durch Klappern im Wind zu vermeiden. Gut angekommen ist ein Effekt der gegenüber heute breiteren Bootshallen: Bootswagen müssen künftig nicht mehr aus den Hallen geschoben werden, um an die übrigen Boote zu kommen.
Putzlappen lassen sich zukünftig auf Sprossenleitern neben den Hallentoren unterbringen.
Das Fahrtenbuch kann unmittelbar am Halleneingang Platz finden.
Das Team schlägt weiterhin vor, den geplanten Durchgang in der Mitte der Hallen durch je einen Durchgang nahe der Vorder- und der Rückseiten der Hallen zu ersetzen. Fazit: Der Planungsentwurf der Architekten ist praktikabel. Der Raum für das Lagern von Booten ist knapp bemessen und erfordert das Einhalten der Lagerdisziplin.
Themenschwerpunkt „Gastronomie“ (Ulrike Moehlmann)
Anhand des Planungsentwurfs diskutierte das Team die Gestaltung des kleinen und großen Clubraums sowie der Terrasse. Auch hier wurde die Eignung der Planungsentwurfs im wesentlichen bestätigt. Zu einigen Detailfragen erarbeitete das Team Änderungsvorschläge: Stühle könnten auch im großen Clubraum gelagert werden. Anstatt eines Vorhangs zwischen den Clubräumen könnte eine Faltwand für besseren Sicht- und Geräuschschutz sorgen. Ein Innenwand zwischen Vorratsraum und Küche könne umgestaltet werden, um mehr Stellfläche zu erhalten.
Themenschwerpunkt „Bauliche Aspekte“ (Albrecht Schley)
Das Team diskutierte die vorgeschlagene Raumaufteilung vor allem vor dem Hintergrund von zwischenzeitlich eingegangenen Änderungsvorschlägen (z.B. „Spiegelung“ von Club- und Sporträumen). Ein Schwerpunkt war dabei das Hinterfragen des „inneren Gefüges“, also der Länge der Laufwege, der Anordnung der Umkleiden und WCs, das Zusammenspiel von Gastronomie und Sportbereich und weiterer Aspekte. Darüber hinaus setzte sich das Team mit Ansätzen für das Vermeiden von Kostensteigerungen auseinander. Fazit: Der Planungsentwurf ist praktikabel. Für offene Fragen wurden erste Lösungsansätze erarbeitet. Das Team empfiehlt, beim Entwurf zu bleiben und zu einem späteren Zeitpunkt bei dann klarem Finanzierungsrahmen das „innere Gefüge“ erneut hinterfragen. Das Vermeiden von Kostensteigerungen bliebe Dauerthema.
Themenschwerpunkt Interim Betrieb (Matthias Behrens)
Das Team widmete sich der Frage, wie das Clubleben während der Interim-Phase gestaltet werden könnte. Wesentliche Grundlage war eine von Sven Hoops erarbeitete Auflistung der dafür denkbaren Fläche. Die Teilnehmer waren sich einig, dass der Club nicht auseinander fallen dürfe. Clubleben müsse ebenso möglich sein wie Rudern. Das Team ging davon aus, dass das Clubgelände ca. 18 Monate, vom Ende einer Rudersaison bis zum Anfang der übernächsten Rudersaison, nicht verfügbar sei. Als kritische Punkte wurden der Raum für das Lagern der Boote sowie die sanitäre Infrastruktur identifiziert. Das Team stellte fest, dass einige der denkbaren Lösungsansätze nur zeitweise bestehen (z.B. Nutzung des Geländes des Aqua Siwa), der Zeithorizont für den Neubau jedoch unklar ist. Die Auswahl von Favoriten sei zum jet- zigen Zeitpunkt damit nicht zielführend. Daher suchte das Team nach Ansätzen, um die Realisierung des Interim-Betriebs zu erleichtern (z.B. Bootshalle auf einem Ponton). Fazit: Es gibt mehrere Lösungsalternativen. Die Zeit, die Alternativen zu bewerten ist noch nicht reif.
Themenschwerpunkt „Sport-Fitness“ (Kai von Warburg)
Schnell waren wir uns einig, dass der Ruderclub nicht dafür gebaut wurde, um die heutigen Anforderungen an einen attraktiven Sportbetrieb auch außerhalb des Ruderbootes zu ermöglichen. Stichworte: Krafttraining im Lagerraum, Gymnastik im Eingangsbereich Saunaruheraum im Flur. Bei allen Planungen des Raumbedarfs sollte der Sport an oberster Stelle stehen. Konkrete Wünsche und Vorschläge waren dann auch schnell formuliert: • Die Räume für Krafttraining, Ergometer und Gymnastik/ Kräftigung sollten in einem räumlichen Zusammenhang stehen. • Der große Clubraum als Multifunktionsraum für z.B. Yoga, Seniorengymnastik etc. hat eine hohe Wichtigkeit (Stichwort Verpachtung der Gastronomie) • Der Saunabereich erhöht die Attraktivität des Ruderclubs für außerruderische Aktivitäten. • Dem Sport sollte eine höhere Priorität als z.B. den Gästeräumen und der angedachten Pantry zugeordnet werden. Das sind Punkte, die bei der weiteren Konkretisierung der Planung berücksichtigt werden sollten. Zu prüfen ist dabei auch, ob entgegen der bisherigen Festlegung, den Kraftraum aus akustischen und statischen Gründen im Erdgeschoss zu platzieren nicht auch eine Verlegung ins Obergeschoss möglich wäre. Das würde dem Wunsch nach Zusammenlegung der Sportflächen entsprechen und erscheint aufgrund der robusten Beton-Konstruktion im Erdgeschoss als machbar. Hierzu sollen Erfahrungen aus dem Neubau der Ruderakademie eingeholt werden, wo ein ähnliche Konstellation vorliegt.
Abschluss
Zum Abschluss fassten die Mitglieder der Baukommission die Ergebnisse der Arbeit ihrer Teams für alle Teilnehmer zusammen. Highlight zu Schluss: Die verantwortliche Architektin, Sonja Salomon, erläuterte den Zusammenhang zwischen den Sichtachsen des Gebäudes und der Lage von Räumen und Fenstern. Den häufig diskutierten Vorschlag, die Lage des Clubraums durch „Spiegeln“ des Obergeschosses zu verändern, rückte sie damit in anderes Licht.
Unterm Strich zeigten die gute Beteiligung, die regen Diskussionen und die erreichten Ergebnisse, dass das Baukonzept eine gewisse Reife erreicht hat. Es wirkt durchdacht und aus vielen Blickwinkeln überprüft. Damit ist eine solide Grundlage für das Einwerben von Finanzmitteln geschaffen.