Deutsches Meisterschaftsrudern 2002 in Berlin-Grünau

Phantastische „Abschlussbilanz“ der fünfköpfigen Delegation des Ratzeburger Ruderclubs bei den Deutschen Meisterschaften in der Bundeshauptstadt. Bei acht Starts auf der teilweise sehr windigen Naturstrecke im Berliner Osten brachten die RRCler acht mal Edelmetall und drei Deutsche Titel mit in die Inselstadt.
Den Medaillenreigen eröffnete die 25jährige Marita Scholz im Skiff der Frauen, als sie hinter der amtierenden Weltmeisterin Rutschow-Stomporowski und Olympiasiegerin El-Qualkili, also einer äußerst renommierten Gegnerschaft, auf den Bronzerang fuhr. Die Goldmedaille holte sich die Vierer-Weltmeisterin Scholz dann in ihrer Stammbootsklasse, dem Doppelvierer. Mit Schlagfrau Peggy Waleschka(Dresden), Magdalena Schmude(Friedrichshafen) und Kerstin El Qualkili distanzierte die diplomierte Gartenbauingenieurin aus Ratzburg dann sämtlich angetretene Konkurrenz. Ebenso Marco Geisler, Maritas Pendant im Männerbereich. Genauso amtierender Weltmeister im Doppelvierer und einsamer Favorit in dieser Bootsklasse. „Mit Andreas Hajek, Andre Wilms und Stephan Volkert rudern wir jetzt wieder unseren Olympiavierer von Sydney und das Boot lief schon im Training in Ratzeburg sehr gut. Es sitzt zwar keiner von uns mehr auf seinem „alten“ Platz, aber die neue Mischung stimmt auch sehr gut“, so der 28jährige BGS-Beamte Geisler. Erwartungsgemäß reichte es nämlich mit fünf Sekunden Vorsprung zum zweiten RRC-Meistertitel. Und beschriebene fünf Sekunden dahinter platzierte sich bereits der nächste Ratzeburger mit Florian Mennigen aus Mustin. In einer reinen U23-Mannschft glänzte der 20jährige Sportfördersoldat aus der Ruderakademie hinter seinem Trainingspartner Geisler und erkämpfte sich auf seiner ersten „Deutschen“ gleich eine starke Silbermedaille.
Und auch aus der Leichtgewichtsbereich der RRC-Skuller mit einem Durchschnittsgewicht von 70 kg wollte Gold, Silber und Bronze beisteuern. U23-Weltmeister Jörg Lehnigk hat sich mit seinem alten WM-Zweierpartner Jens Wittwer aus Leipzig wieder zusammengerauft und „scheuchte“ das Favoritenboot aus Berlin gehörig über die Strecke. „Wir haben gut harmoniert, wie in alten Zeiten. Leider hatten Jens und ich einige kleine Unkonzentriertheiten auf der Strecke, wo uns die Berliner eine Länge weggefahren sind, so dass wir sie am Ende nicht wieder einfangen konnten“, freute sich Jörg Lehnigk auch über die Silbermedaille. Dicht dahinter folgte schon RRC-Jugendwart Nils Budde mit seinem Partner aus Koblenz auf dem Bronzerang, der für diese noch sehr junge Mannschaft ebenfalls einen tollen Erfolg bedeutet. Jörg Lehnigk komplettierte im vorletzten Rennen der Veranstaltung dieses herausragende RRC-Resultat mit einer Goldmedaille im Leichtgewichtsdoppelvierer. Dieses Rennen war mit den vier schnellsten Skullern Deutschlands, inklusive Lehnigk an Bord, eine Demonstration der Stärke. Mit mehreren Bootslängen Vorsprung wurde den Nachwuchs- und Verfolgerbooten mächtig eingeschenkt und eine der erfolgreichsten RRC-Meisterschaftsbilanzen aller Zeiten abgerundet. Die gesamten Ergebnisse der DM sind unter www.rudern1.de nachzulesen. Lange Zeit zum Ausruhen bleibt jedoch nicht, denn schon am kommenden Wochenende sind die Medaillensammler von Berlin als Gastgeber und Lokalmatadore bei der Internationalen Ratzeburger Regatta zugegen.