Langstreckentest Leipzig 2002

Die Stunde der Wahrheit war gekommen und nach einem halben Jahr regattafreiem Wintertraining forderten die deutschen Bundestrainer, unter anderem Lothar Trawiel und Richard Wecke vom BLZ Ratzeburg, ihre Kaderathleten zur 6-Km-Langstrecke auf dem Elster-Saale-Kanal in Leipzig. Für die geförderten Kaderathleten galt ein Start als obligat, wobei sich Neu- bzw. Wiedereinsteiger in die Leistungssportszene jedoch durch eine gute Platzierung für die wenigen freien Plätze auf dem Frühtest qualifizieren konnten.
Auch die kleine Ratzeburger Delegation wollte bei passablen Ruderbedingungen mit leichtem Gegenwind ein erstes Zeichen in Richtung Konkurrenz setzten. Doch dass auf reichliche gute Zeiten auch einmal ein unglücklicher Tag folgen kann, musste U23-Weltmeister Jörg Lehnigk zur Kenntnis nehmen. Obwohl der 22jährige mehr als gut im Rennen lag, rammte der Lehramtsstudent nach 4,5 Kilometern ein entgegenkommenden Einer, wobei der Ausleger abbrach und Lehnigk das Rennen im DLRG-Boot fortsetzen durfte. Hierbei feuerte er allerdings lautstark seinen RRC-Kameraden Nils Budde an, der in der Männer-Leichtgewichtsklasse auf einen guten 5.Platz ruderte. Der junge Abiturient hätte sicherlich noch einen Zahn zulegen können, wenn nicht das DLRG-Boot vor ihm eine störende Welle gezogen hätte. Aber Rang 5 reicht vorerst als sehr gutes Resultat aus.
Äußerst souverän stellten sich die „schweren“ RRCler Marco Geisler und Marita Scholz dem Rennfeld vor. Weltmeister Geisler skullte auf einen ansprechenden 4.Rang, nur 15 Sekunden hinter dem Prager Urgestein und Gastsieger Vaclav Chalupa. Die von Bundestrainer Hans-Peter Schmidt betreute 24jährige Marita Scholz wollte dem in nichts nachstehen und belegte ebenso Rang 4.
Der 19jährige B-Senior und Soldat der Sportförderkompanie Florian Menningen platzierte sich mit Rang 20 im Mittelfeld. A-Junior Oliver Schuldt ereilte indes ein ähnliches Schicksal wie den aufgelaufenen Jörg Lehnigk. Der 17jährige LG-Schüler touchierte 800 Meter vor dem Ziel einen im Wasser stehenden Pfeiler und ruderte im Anschluß an diese Kollision nur noch locker mit erheblichem Zeitverlust über die Linie. Es bleiben drei Wochen Zeit für die Vorbereitung zum DRV-Frühtest über 2000 Meter in Duisburg, der schon als inoffizielle Deutsche Kleinbootmeisterschaft gehandelt wird und mehr als wegweisend für saisonale Großbootbesetzung ist.

Weitere Renninformationen unter www.scdhfk.de