Deutsche Rudermeisterschaften auf dem Ergometer

Und wieder hat der Ratzeburger Ruderclub einen Deutschen Meistertitel für seine Statistik zu verbuchen. Der 17-jährige A-Junior Hannes Heppner errang diesen bei den Meisterschaften in der Sporthalle Schönebeck in Berlin auf dem Indoor-Ruderergometer Concept-II, das auch Nicht-Ruderern aus vielen Fitness-Studios ein Begriff sein dürfte.
Hierbei fahren die aktiven Ruderer eine virtuelle Strecke von 2000 Meter auf der Rudermaschine, die den Wasserwiderstand simuliert und wo anhand von Computertechnik Kraftwerte in Watt und Strecke in Zeit und Metern gemessen werden. Eine gute Möglichkeit also für die zahlreichen Trainer vor Ort die reine physiologische Leistungsfähigkeit der Athleten zu überprüfen. Und der Junior aus dem Sportinternat in der Ruderakademie ging das Rennen von Anfang an in der Spitzengruppe an. Bei allen Zwischenzeiten bis zur 1500m-Marke war der Schützling von Trainer Stecker auf die Sekunde genau so schnell wie sein Schweizer Konkurrent vom Seeclub Zürich, doch auf dem letzten Teilstück packte Heppner dann einen gewaltigen Endspurt aus und distanzierte den eidgenössischen Ruderkonkurrenten in 6:07 min um fast drei Sekunden und darf damit den Titel des Deutschen Meisters auf dem Ergometer tragen. Auch die erfolgreichste Teilnehmerin der Veranstaltung, die RRC-Olympiasiegerin Meike Evers, verkaufte sich der Hauptstadt mit einem zweiten Rang sehr ordentlich. Nach einer 7:04 min im Kräfte zehrenden Vorlauf, gelang der 27jährigen Kriminalkommissarin im Finale in 6:58,8 min ein sehr guter zweiter Platz hinter der Dresdner Siegerin Kerstin Naumann. „Meinen persönlichen Rekord über 2000 Meter konnte ich hier noch nicht knacken, doch mit nur 1 Sekunde bzw. 7 Metern Rückstand Silber zu holen ist bei der tollen Atmosphäre in Berlin auch sehr zufrieden stellend“ kommentiert die Gold-Ruderin von Athen ihren ersten Auftritt seit den Spielen. Und auch Leichtgewicht Jörg Lehnigk, der bereits die Langstrecke in Dortmund vor rund einem Monat über sechs Kilometer in der nationalen Ausscheidung gewinnen konnte, zeigte sich auch auf dem „Ergo“ in prächtiger Verfassung. Mit einer 6:15 min im Finale gewann auch der Sportstudent von der Bäk die Silbermedaille hinter dem Lokalmatadoren Erik Knittel, der bereits im Vorlauf den Deutschen Rekord bei den Leichtgewichten um 7/10 Sekunden auf 6:08,6 min drückte und dem im A-Finale zwei Sekunden Vorsprung auf Jörg Lehnigk zum Sieg reichten.