Duisburg – Internationale Wedauregatta 2006

Durchschlagende Erfolge für die Leistungsruderer des Ratzeburger Ruderclubs bei der ersten Internationalen Regatta der Saison. Auf der Duisburger Wedau fuhren die Aushängeschilder des „Clubs“ gleich vier Siege und einige gute Platzierungen für die Vereinsstatistik ein.

Angefangen von Nils Budde, der mit dem neu formierten deutschen Leichtgewichts-doppelvierer an beiden Renntagen im Ruhrgebiet erfolgreich zuschlagen konnte. Zusammen mit Ulf Lienhard (Mainz), Joachim Drews (Hamburg) und Peter Krüger (Schwedt) dominierte das deutsche Quartett mit dem 24jährigen Budde auf der Schlagübernahmeposition die starken Griechen, Franzosen, Belgier und Briten mit einer soliden Zeit von 5:59min auf 2000 Meter. „Wir haben uns mit unserem Coach Diethelm Maxrath über eine Woche in Mainz auf dem bekannten Trainingsrevier „Acker“, einem Seitenarm des Rheins, hervorragend vorbereitet. Unser Saisonziel ist natürlich die WM in Eton/GB Ende August und bis dahin wollen wir ein ordentliches internationales Niveau erreichen. Dies ist uns spontan mit einer Zeit unter 6 Minuten auch schon ganz gut gelungen, worüber wir alle im Team sehr glücklich waren. Wir sind mit einem stabilen Streckenschlag von 35-36 Schlägen pro Minute über die Renndistanz gegangen und hatten unsere Gegner jederzeit unter Kontrolle. Jetzt freuen wir uns schon auf die Internationale Regatta in Ratzeburg wo wir uns sowohl bei den Schwergewichten, als auch bei den „Leichten“ präsentieren werden“ gibt RRC-Skuller Nils Budde einen Ausblick in den Saisonverlauf.
Und auch der WM-Sechste von 2005, Jörg Lehnigk, greift mit seinem alten Partner Manuel Brehmer (Berlin) wieder im „leichten“ Doppelzweier an und trumpfte mit einem Doppelsieg in der alten Industriestadt Duisburg auf. „Mein Schlagmann Manu und ich haben versucht unseren Stil ein wenig zu verändern, im Gegensatz zum vergangenen Jahr, und haben jetzt schon auf der Wedau probiert ein längeren ruhigeren Schubschlag zu fahren, statt mit hoher Drehzahl über die Strecke zu gehen. Insgesamt waren wir ganz gut unterwegs, haben mit einem Stufentest im Training festgestellt, dass wir konditionell gut drauf sind und konnten so unseren kraftbetonteren Schlag mit 34-35 statt 36-37 Schlägen pro Minute umsetzen. Einzig die Spritzigkeit und Schnellkraft am Start könnte noch besser sein, damit wir unsere Kontrahenten möglichst von vorne schon im Blick haben. Aber diese Defizite werden sich im weiteren Saisonverlauf wohl von alleine durch die zusätzlichen Rennen erledigen. Manu und ich können aus trainingstaktischen Gründen leider nicht vor heimischer Kulisse auf dem Küchesee starten, da wir zu diesem Zeitpunkt bereits im Trainingslager sind. Denn ich möchte in dieser Saison alles tun, um für Ratzeburg in einer olympischen Bootsklasse eine Medaille auf der WM zu holen“ zieht auch der 26jährige Sportstudent Jörg Lehnigk deutlich positive Erkenntnisse aus den Duisburger Rennen.
Etwas schwieriger gestaltete sich derweil die Mannschaftsbildung von Ex-Weltmeister und Olympionike Marco Geisler. Bundestrainer Lothar Trawiel ließ am Freitag vor den Rennen noch eine interne Ausscheidung im Doppelzweier um die zu vergebenen Plätze in Zweier und Vierer ausfahren, wobei der 32jährige Routinier Geisler mit seinem jungen Potsdamer Partner Karsten Brodowski unterlag und seinen angestammten Platz im Großboot Doppelvierer für die Rennen einnahm. Hierbei unterlag das ganz frisch in dieser Konstellation zusammengesetzte DRV-Quartett den starken Polen und Russen und musste sich mit dem dritten Rang zufrieden geben. Diese Niederlage wird jedoch Motivation genug für den international erfahrenen Marco Geisler sein, sich mit seiner Mannschaft im Trainingslager noch einmal vernünftig einzurudern und abzustimmen, wonach auch sicherlich der DRV-Vierer wieder zu den Finalkandidaten für die WM zählen wird.
Weiterhin platzierte sich Melanie Hansen aus dem Sportinternat der Ruderakademie im U23-Doppelvierer in Renngemeinschaft mit einem dritten Rang. Auch die RRC-Skuller Arne Lange und Hannes Heppner platzierten sich in ihrem ersten Senior-Jahr mit Trainingskollege Christian Vennemann (Internat) sowie einem weiteren Ruderer aus Oldenburg im U23-Doppelvierer mit einem soliden vierten Platz.