Medaillenflut beim Ratzeburger Ruderclub

RRC feierte seine Weltmeisterschaftsteilnehmer

Ganz Ratzeburg hatte der Ratzeburger Ruderclub zu einem Empfang in das Clubhaus am Großen Küchensee eingeladen, so riesig war die Freude über reichlich Edelmetall aus diversen Weltmeisterschaften in den letzten Wochen. Gekommen waren natürlich stolze Vereinskameraden, Freunde und natürlich die glücklichen Familien der WM-Athleten. In den Reigen der zahlreichen Gratulanten reihten sich ebenfalls Bürgermeister Rainer Voß, Kreispräsident Meinhard Füllner, der erste Vorsitzende des Landesruderverbandes von Schleswig-Holstein Reinhart Grahn sowie der erste Vorsitzende des Kreissportverbandes Detlef Rodust.
„Fünf Medaillengewinner in so kurzer Zeit! Ich kann mich nicht erinnern, dass so etwas schon einmal da war. – Außer bei Karl Adam vielleicht“, formulierte der Vorsitzende des RRC Dr. Frank König seine Begeisterung darüber, dass der Ratzeburger Ruderclub Erfolge feiern darf, „weil unsere Sportler so toll sind.“ Die durch stetigen Trainingseifer und die optimale Betreuung, auch über das Ruderinternat, erzielten Erfolge der RRC-Eigengewächse fanden in den Weltmeisterschaftsrennen nun einen weiteren Höhepunkt.
Gold für den 27-jährigen Florian Mennigen . Mit ihm hat der RRC seit 43 Jahren das erste Mal wieder einen Weltmeister im Achter. „Ab 1.500 Meter brauchtet ihr nicht mehr zittern. Absolut grandios,“ so der erste Vorsitzende, der das Rennen des Deutschlandachters der A-Nationalmannschaft in Posen mit zahlreichen Vereinskameraden am Fernseher verfolgt hatte. Gold für den 17-jährigen Arne Schwiethal bei der Junioren-Weltmeisterschaft U19 im Achter in Frankreich. Gold für Leopold Bertz (15) als Steuermann des Vierers ebenfalls bei dieser Weltmeisterschaft. Beide hatten vom ersten Schlag an an sich geglaubt und konnten somit in zwei verschiedenen Bootsklassen das wertvollste aller Edelmetalle für ihren Club einfahren. Unglaublich nicht nur für die Clubkameraden und die stolzen Eltern. Unglaublich immer noch für die jungen Sportler, wenn sie ihre Medaillen präsentieren. Silber für Hannes Heppner (23) im Achter bei den Weltmeisterschaften U23. Mit einem schlechten Start hatte das Boot das Feld von hinten aufgerollt und Unmögliches möglich gemacht. Möglich hatte Heppner es auch gemacht, beim RRC-Empfang dabei zu sein. Unter reichlich Strapazen hatte er sein Trainingslager für die Europameisterschaft unterbrochen, für die er im Zweier nominiert wurde. Seine Silbermedaille hatte er zu Hause ganz vergessen. Es war eben nicht die erste und wird wohl auch nicht die letzte Auszeichnung des vom Erfolg verwöhnten, durchtrainierten Studenten sein. Bronze gab es für den 18-jährigen Tim Berent, der im last minute-Sprung als Steuermann im nichtolympischen Zweier in Posen gestartet war. Ein Live-Interview von ihm wurde sogar im Internet gesendet.
„Sie sehen hier nicht nur glückliche Sportler, sondern auch einen glücklichen Bürgermeister“, so der Amtschef der „Sportstadt Ratzeburg, die große Leistungen mit kleinen Geschenken belohnt.“ Reinhart Grahn bedankte sich nicht nur bei den erfolgreichen Sportlern. Genauso wichtig seien Ehrenarbeit, die diesen Verein auszeichnet, aber auch Mitgliedsbeiträge. Besonders freut er sich darüber, dass alle immer noch für den RRC starten, obwohl durch Studienwohnorte in anderen Bundesländern eine bessere Sportförderung möglich wäre. Bevor die Medaillengewinner ihren Gästen anschließend für Gespräche hautnah zur Verfügung standen, wartete Sportwart Walter Urbrock noch mit „einer isotonischen Erfrischung“ auf. Einen Stiefel gefüllt mit kühlem Bier reichte er persönlich von einem zum anderen der Erfolgsathleten und hatte dabei ganz genau im Auge, welche Menge jedem zustand. Da durfte der 27-Jährige aus dem Goldachter schon einen großen Schluck nehmen, während Arne und Leopold korrekt belehrt wurden: „Ihr seid unter 18, da gibt es nicht so viel!“ Nach einem „Achter gut – Alles gut!“ eröffnete der erste Vorsitzende das Grillbuffet. Anerkennenswert, dass an diesem Abend ausschließlich Jugendliche wie selbstverständlich sämtliche Servicearbeiten übernahmen.