Ein Stück Tradition besteht – Zukunft des Winterlaufs des Ratzeburger Ruderclubs gerettet

Ratzeburg (aru). Es ist geschafft. Nach Überlegungen der letzten Jahre, den Winterlauf nach dem Jubiläumsjahr nicht weiter fortzuführen, gewann die Tradition. Auch im kommenden Jahr wird der Ratzeburger Ruderclub den beliebten Winterlauf ausrichten. Regine König, Hauptorganisatorin des Winterlaufs in den letzten vier Jahren und Vorstand der Regattaleitung, übergab das Ruder des Winterlaufs an ihren Nachfolger, Olaf Schadowsky. Überlegungen, den Winterlauf nicht fortzuführen, waren aufgekommen, da sich die Teilnahme sowohl in den eigenen Reihen aufgrund von Trainingslagern als auch und besonders bei Ruderclubs im näheren und weiteren Umfeld stark verringerte. Der Lauf war 1973 von Lingolf von Lingelsheim ins Leben gerufen worden, um den Ruderern über Winter als Training zu dienen und sie auch in der Nicht-Rudersaison an die Wettkampfsituation zu gewöhnen. Doch abgesehen von Club internen Ruderern starteten überwiegend Läufer aus anderen Sportarten, die zwar ebenso gern gesehen waren, aber nicht über die geringe Teilnahme der Ruderschaft hinweg täuschen konnten. Dieses Jahr veränderte der Jubiläumslauf die Einstellung. Insgesamt nahmen 17 Rudervereine, darunter sämtliche Vereine des Kreises, rund 250 Kontrahenten an dem Lauf teil. Ebenso überzeugend war für die Veranstalter auch die Unterstützung sowohl von ehrenamtlichen Helfern (50 Mitglieder aus dem Club halfen bei der Umsetzung des Laufes) als auch durch Bürgervorsteher Ottfried Feußner und Bürgermeister Rainer Voß. Ihre Bereitschaft im nächsten Jahr wieder zu kommen, bestärkte den Wunsch, den Winterlauf fortzuführen. „Es sind bereits viele Läufe weggefallen“, bedauert Regine König. In ihrer Funktion als Vorstand der Regattaleitung sah sie sich jedoch mit einer Doppelbelastung konfrontiert, bei der eine der Organisationen auf Dauer leiden würde. Um dies zu verhindern, entschied sich König für ihre Aufgabe als Vorstand der Regattaleitung. Intuitiv erklärte sich Olaf Schadowsky, selbst Läufer, bereit, die Organisation zu übernehmen, tatkräftig unterstützt von Regine König. Der Lauf „ist ein großes Familienfest, er darf nicht sterben“, erklärt Schadowsky seine Entscheidung. „Laufen ist wichtig für die Jugend und die Ruderer. Das ist Grundlagentraining“, so der Läufer, selbst erfolgreicher Teilnehmer an Marathonläufen. Zustimmung erhält der neue Organisationsleiter auch von Trainern und Ruderern. „Den Lauf kann man in den Trainingsplan einbauen“, erzählt Jonas Weller, diesjähriger Juniorensieger. „Die beiden Wettkämpfe hintereinander überanstrengen nicht“, so Weller weiter, womit er auf den Winterlauf und den Ergo-Cup anspielt. „Das ist Ausgleichssport“, pflichtet Olaf Schadowsky ihm bei. Für die kommenden Jahre hofft Schadowsky weiterhin auf große Unterstützung aus den eigenen Reihen und rege Teilnahme von Ruderern, Läufern, Triathleten und weiteren Sportlern, so dass die „Sportstadt“ Ratzeburg auch in künftigen Jahren mit dem Winterlauf des Ratzeburger Ruderclubs in die Wettkampfsaison starten kann.

Quelle: MARKT Ratzeburg – 06.02.2013 – S.12 – Foto und Bericht: A. Ruster