Junge Ruderer starten WM-Vorbereitung (Teil 1)

sta/oel Lübecker Nachrichten – Regionalsport – Donnerstag, 27. Juni 2013, Seite 22
Nach 16 Medaillen bei Deutschen Meisterschaften stimmt sich der Nachwuchs auf die Weltmeisterschaften ein. Gleich neun Talente aus dem LN-Gebiet fahren zu den Titelkämpfen der U19 und U23 nach Trakai und Linz. Die Ratzeburger Sportinternatlerinnen Calina Schanze und Sarah Winkelmann warenüber die verpassten Goldmedaillen bei den Deutschen Meisterschaften in Köln-Fühlingen (wir berichteten) nur kurz enttäuscht. „Als wir dann doch nominiert wurden, war der Ärger ganz schnell verflogen. Im ersten U19-Jahr schon zur WM zu fahren, hat unsere anfänglichen Erwartungen übertroffen, wir freuen uns sehr“, strahlte das „doppelte Silber-Duo“ vom Ratzeburger RC und dem WSV Belau nach zwei zweiten Plätzen im Vierer ohne sowie im Achter über die gewonnenen Tickets zur WM in Trakai. Für internationale Aufgaben empfahl sich auch Max Appel. Während er sich im U19-Doppelzweier mit DM-Silber zufrieden gab, peitschte er als Schlagmann seinen Doppelvierer mit einem furiosen Endspurt zum Überraschungsgold gegen vermeintlich stärkere Gegner. „So ein Rennen kann man nicht oft fahren, wir waren aber einfach hungrig auf Gold und haben alles riskiert – und es hat sich gelohnt“, freute sich der RRC-Youngster über die Berufung ins Nationalteam. Vierer-Steuerfrau Larina Hillemann ist die vierte Sportinternatlerin in Trakai. „Es war wackelig, denn eigentlich fährt die Steuerfrau des Meisterachters“, berichtet Trainer Marc Swienty. Nach dem Gespräch mit der Bundestrainerin war der Geesthachterin der WM Startplatz aber sicher: „Ausschlaggebend war die gute Qualität der Arbeit im Boot. Die Bundestrainerin hat abgewogen und sich trotz Silber im Achter für Larina entschieden.“ Erfolgreichste DM-Ruderinnen aus dem LN-Gebiet waren mit zwei gewonnenen Titeln Annemieke Schanze und Frieda Hämmerling. Sowohl im U17-Doppelzweier, den sie im Ruderinternat vorbereitet haben, als auch im Doppelvierer, einem Landesauswahl-Boot mit Katharina Börms (Lübecker FRK), Anne Tjorven Büßen (Flensburg) und Steuerfrau Hillemann dominierten sie alle Rennen deutlich und bilanzierten anschließend: „Es lief perfekt. Wir waren super motiviert und topfit, so dass wir alle Vorentscheidungen und die Finals kontrollieren konnten. Ein tolles Gefühl, zweimal ganz oben auf dem Podest stehen zu dürfen.“ „Annemieke und Frieda bilden das beste Boot, das ich seit 1994 trainiert habe“, lobte Swienty. Ziel des Duos ist die Heim-WM der U19-Juniorinnen im kommenden Jahr in Hamburg, wo auch die 16-jährige Doppelvierer- Meisterin Katharina Börms die Lübecker Farben vertreten möchte. Zur Freude von RRC-Trainer Sebastian Schulz wurde Jonas Weller Deutscher Meister im leichten U19-Doppelzweier, der indes nicht auf dem WM-Programm steht.