Internationale 57. Ratzeburger Ruderregatta – Regattabericht – Teil 1

Internationale 57. Ratzeburger Ruderregatta
ALLIANZ-Talente-Cup
und 8. Firmen-Sprintcup

Am 4. und 5. Juni 2016 traten 203 Teams mit 530 Teilnehmern (1094 Rollsitze) zur Internationalen 57. Ratzeburger Ruderregatta an. Die Regatta war auch dieses Jahr wieder für die Deutsche U 23-Nationalmannschaft Qualifizierungsregatta, so dass dieses Teilnehmerfeld im Fokus der Regatta lag. Da aber die Nominierung nach den Deutschen Meisterschaften am 23./26. Juni 2016 erfolgt, konnten in Ratzeburg also nur Punkte für die „finale Entscheidung“ gesammelt werden. Die Regatta war auch wieder international ein beliebtes Stelldichein. Sportler aus Brasilien, Belgien, Dänemark, Frankreich, Österreich, Malta, Monaco und Polen waren leistungsstark vertreten, wie die Ergebnisse zeigten.

Während der Regatta wurden auch dieses Jahr wieder zwei Ruderstipendien je an die Gewinnerin / den Gewinner des Einer-Rennen vergeben. Bei den Frauen erwies sich Anne Beenken (RV Saarbrücken) nach ihrem souveränen Sieg 2014 leistungsmäßig auch in diesem Jahr wieder als förderwürdig, so dass sie nunmehr ihr zweites Stipendium aus den Händen von Stiftern Walter Urbrock und Thomas Block in Empfang nehmen konnte. Bei den Männern kann an Henrik Runge (Ruder-Gesellschaft HANSA) niemand vorbei: er erhielt aus den Händen von Michael Stark (Röpersberg-Gruppe) das ebenfalls mit 1.200,-€ dotierte Stipendium.

In sportlich-regionaler Sicht erfreuten sich viele an den Leistungen des eigenen Nachwuchses. Wie der Zufall es wollte, befinden sich alle drei TOP-Sportler des Ratzeburger Ruderclubs (RRC) in einer sportlichen Neuorientierung. Schon USA-Student Jonas Weller (RRC) war dazu eigens „über`n großen Teich“ gekommen. In den Staaten wird traditionell Riemen und vorzugsweise im Achter gerudert, trotzdem stieg Jonas Weller in Ratzeburg in den Skullbereich um und schaffte einen überraschenden 3. Platz im Einer und dies als bester deutscher Teilnehmer. Damit brachte sich Jonas Weller selbst um „finale Entscheidungen“ ins Spiel. Bei den Frauen hatte im letzten Jahr „Frieke“ (der sensationelle Doppelzweier mit Frieda Hämmerling, Germania Kiel, und Annemieke Schanze, RRC) bis hin zur Junioren WM in Rio de Janeiro alles gewonnen, was zu gewinnen war. Da Annemieke Schanze nun aber nach dem Abitur zum Studium in die Staaten aufbrechen möchte, mussten sich ihre Wege an dieser Stelle trennen. Annemieke Schanze übte sich deshalb bereits für neue Riemenära in den Staaten ein und gewann in ihrem Ersten Zweier-ohne-Rennen spontan den dritten Platz. Ex-Partnerin Frieda Hämmerling blieb hingegen dem Doppelzweier und mit ihrer neuen Partnerin Julia Leiding treu und landete aber auch dort gleich wieder auf ihrem Lieblingsplatz: dem ersten Platz. Nicht zuletzt deshalb war die am Ruderinternat Ratzeburg ausgebildete Kielerin die von den Medien wohl am meisten heimgesuchte Ruderin der Regatta. Spontan schaute auch Arne Schwiethal (RRC) nach seinem Ausscheiden aus dem A-Kader des Deutschland-Herrenachters zuhause vorbei. Auch er hält sich die Tür offen, umzuschulen und zwar vom Riemen- in den Skullbereich. In Ratzeburg präsentierte er sich mit einem 3. Platz im Vierer und einem 7. Platz im Achter den heimischen Fans. Von der leider verpassten Olympia-Qualifikation des Deutschland-Frauenachters kam die Ex-Internatlerin des Ratzeburger Ruderinternats, Larina Hillemann (Lübecker RG), in den U 23-Achter. An beiden Tagen steuerte sie den U 23-Achter souverän auf Siegeskurs.