Starke Leichtgewichte bei den Deutschen Ruderergometer Meisterschaften

Am vergangenen Sonntag fanden die Deutschen Ruderergometer Meisterschaften mit Ratzeburger Beteiligung statt. Wer den knapp 10 stündigen Livestream nicht mitverfolgen konnte, hat was verpasst. Es wurden packende Rennen von Kindern bis Masters geboten, Moderatoren führten durch das Programm, Videobotschaften von Top-Athleten wurden eingespielt, Bundestrainer kommentierten Rennen ihrer Bereiche und zwischendurch immer wieder verschiedene Einspieler die Lust auf die kommende Rudersaison machten. Die Sportler und Betreuer hatten Spaß sich endlich wieder in einem Event mit anderen zu messen, auch wenn es nur virtuell war und somit etwas fehlte. Andere um sich herum. Dennoch ein gelungenes Format, welches durch unsere teilnehmenden Sportler genossen wurde.

Nach dem Vorlauf ist vor dem Finale. Und so hieß es regenerieren. Es wurde sich nach dem Rennen ausgefahren, sich mit einem Happen gestärkt und dann Siesta gehalten, bevor man sich mental auf das Finale vorbereitet hat. Es wurde noch das ein oder andere Rennen im Livestream angeschaut und fachmännisch analysiert, bevor man sich wieder warm machen musste.

Es ging wieder mit B-Junioren los. Christian und Hagen nahmen auf ihren Ergos platz. Fehlstart! “Moment das hatten wir schon mal.”, “Bitte nicht schon wieder” wurde gewitzelt. Die Aufregung hat sich nach dem Vorlauf wohl noch nicht gelegt. Dieses mal hat es nach nur Drei Startversuchen geklappt und das zwanzig Bootefeld ging auf die Strecke. Während Christian versuchte, sich im vorderen viertel festzubeißen, hatte Hagen nur ein Ziel. Vor seinem direkten Konkurrenten um einen Platz im RVSH-Projekt-Vierer ins Ziel zu kommen. Bei der 500m Marke hieß es Platz 5 für Christian, Podesplatz vor Augen. Hagen Platz 11, enges Feld, Konkurrent dicht vor ihm. 1000m Marke, Plätze 1-6 unverändert, Platz 3 ist für Christian noch drin. Hagen weiterhin Platz 11, einen Platz vor, er kämpft. Nach den letzten 500 Metern heißt es dann misst, nicht geschafft, Holzmedaille für Christian. Hagen von Abschnitt zu Abschnitt langsamer geworden das Feld um ihn herum sehr eng. Am Ende Patz 13, doch es fühlt sich an wie ein Sieg, denn “Mission completed”, einen Platzt vor, wenn auch nur Knapp, aber davor. Nun waren Sören und Malte dran. Im virtuellen Warteraum vor dem Start kam ein Sportler nach dem anderen. …16, 17, 18, 19, 20, alle da, 19, 20, 19, 20, … . oh da hat wohl jemand Verbindungsprobleme 19, 20, 19, … . Die Administratoren geben dem Pechvogel aus der ferne Hilfestellung 20, 19, … . Die anderen müssen warten, die Anspannung steigt 20, sie haben es. 19, doch nicht. Die Regattaleitung entschied ohne den Pechvogel aus Würzburg zu starten. Es geht Los. Sören fährt, wie im Vorlauf, sein Ding. Nicht links, nicht rechts. Nur das Ergo, er und Henrik im Ohr. Malte fing auch wieder sehr kontrolliert an. Nicht überpacen, trotzdem Kontakt zur Spitze halten. 500m, Feld mit 7,3 Sekunden noch eng zusammen, Sören 8. , Malte 4. . Doch das heißt noch nichts. 1000m, das Feld sortiert sich langsam, 15,5 Sekunden auseinander, Sören hällt seinen Schnitt, setzt einen Spurt, Platz 9. Malte versucht an der Spitze dran zu bleiben, investiert zu viel, sein Schnitt fällt ab, Platz 4 bleibt. 1500m, Feld 23,7 Sekunden auseinander, einer ist auf der Strecke geblieben, Sörens Schnitt ist abgefallen, muss wieder einen Spurt setzen, Platz 10. Malte seit 200m im Zweikampftunnel um Platz 3, Schlag um Schlag mal 3 mal 4, Platz 4. Letzter Abschnitt bei Sören, nach Spurt wieder ein Tief, aber diesmal ein Großes. Noch 250m, mir tut alles weh, der Vorlauf war zu viel, das darf doch jetzt nicht wahr sein, Henrik schreit. Der Schnitt geht wieder nach unten, von 1:47 auf 1:40, und weiter auf 1:34. Ziel, Platz 10, wieder neue Bestzeit. Malte es hat sich nichts getan, Platz 1 und 2 sind enteilet, Platz 5 auf Abstand, aber der vor/neben mir ist noch da, die Schlagzahl steigt von 32 bis auf 42, der Schnitt singt von 1:39 auf 1:32, die ganze Zeit gleich auf, 50 Meter vor dem Ziel springt das Boot endlich um, ich bin vorn. Platz 3, ich bin im Zeil und dann springt das Boot wieder um, er wieder vor mir, Platz 4. Nein, das darf doch nicht wahr sein. NEIN! Ich höre die Kommentatoren vom Livestream, sie sagen irgendwas von “Leonard Allmann bleibt auf dem Bronze Rang … , Malte Machwitz … er hat krampfhaft versucht Leonard Allmann einzufangen, es hat nicht geklaptt …” Obwohl, warte mal, da vorne steht doch dieselbe Zeit und auch bei beiden Platz 3. Das heißt wir sind beide 3. oder? Ich kann nur hoffen, dass das offizielle Ergebnis, es bestätigt und nicht eventuell noch die nächste Nachkommastelle herangezogen wird. Es lässt auf sich warten. … . Hmm, da tut sich nix. … . Malte und Sören fahren sich aus. … . Das Ergebnis ist nun online und offiziell. Bronze, Malte teilt sich den 3. Platz mit dem Konkurrenten aus Münster. Die ersten Nachrichten und Anrufe mit Glückwünschen treffen ein.

Der Wettkampf hat in dieser Form viel Spaß gemacht und wird so oder so ähnlich im nächsten Monat auch bei den Ergometer-Landesmeisterschaften anklang finden.