RRC im Trockendock vorne dabei

Am vergangenen Sonntag, fanden die 26. Deutschen Ruderergometer Meisterschaften (“DREM”)statt. Wie im vergangenen Jahr, wieder virtuell. So schaffte Trainer Christian Wärmer in unserem Clubraum die Voraussetzungen, um am Event teilnehmen zu können. Anders als im letzten Jahr, waren die gezeigten Leistungen auf dem Ergometer bei dem Test vom Januar entscheidend für die Meldung des Trainers bei der DREM. Wer es nicht unter die schnellsten 20 Sportler und somit nicht ins Finale des Vorjahres geschafft hat, nahm am parallel stattfindenden Trainingswochenende des Ruderverbandes SH teil. So vertraten den RRC Christian Petrulat, Edvard Kernchen, Sören Sudeck, Lina Murken, Teo Tassa und Oscar Krause auf der virtuellen Strecke.

Los ging es mit Lina die bei den B-Juniorinnen, die ihre ersten Wettkampferfahrungen machen sollte. Sie wurde 21 in ihrem Vorlauf. Damit kam sie nicht unter die Top 20 aus den zwei Vorläufen und somit nicht ins Finale am Nachmittag. Dies war aber auch nicht das Zeil für die 15 jährige. “Lina sollte hier ihre ersten Erfahrungen sammeln und lernen wie so ein Wettkampf abläuft. Vom morgens Aufstehen, frühstücken, Aufgeregtheit in den Griff bekommen, bis zum Rennen selber” so Ihr Trainer. Denn Lina hat erst Ende letzten Jahres mit dem Rudern begonnen und zum Anfang des Jahres beschlossen, in die Leistungssportgruppe zu wechseln.

Als nächstes ging ,aus dem Internat der Ruderakademie, Oscar bei den B-Junioren an den Start und konnte seinen Vorlauf gewinnen. Womit er seine Ambitionen auf den Meistertitel deutlich machte. Der Sieger aus dem anderen Vorlauf war zwar schneller aber erst im Finale sollte sich zeigen, wer das kleine gelbe Boot als erstes über die Ziellinie zieht. (mehr dazu später)

Teo belegte bei den A-Junioren in seinem Vorlauf Platz 3 uns sicherte sich somit ebenfalls den Einzug in Finale. Denn seine Trainingspartner aus dem Internat Leonhard Tanneberg und Till Neumann belegten im anderen Vorlauf Platz 1 und 2. (Finale folgt)

Bei den leichten A-Junioren gingen Christian und Edvard im selben Vorlauf an den Start. Während es für Edvard um den Einzug ins Finale knapp werden könnte machte Christian sich keine Sorgen und ging das Rennen taktisch an. Doch dann kam es anders als gedacht. Christian fuhr wie erwartet vorne mit und nahm zur Streckenhälfte raus. Doch Edvard fuhr wie vom Elch geküsst vorne mit bzw. in der zweiten Reihe. Es taten sich Parallelen zum Vorjahr auf, wo Sören Sudeck im selben Rennen überraschte und sich auf Platz 5 ins Finale ruderte. Edvard legte zu den Leistungen aus dem Januar noch eine Schippe drauf und konnte nach einem Dreiviertel der Strecke ebenfalls rausnehmen um Körner für das Finale sparen. Er überraschte mit seiner Zeit nicht nur sich selbst sondern auch seinen Trainer und kam als 5 ins Zeil. Christian wurde 3. (zum Finale später mehr)

Die Finals starteten am Nachmittag mit dem Junioren B. Oscar fuhr hier ein kontrolliertes Rennen. Er fuhr mit seinem Konkurrenten aus Ulm mit, der in seinen Vorlauf schneller als Oscar fuhr. Bis zur 1250 Metermarke und dann setzte Oscar zum Schlussspurt an. Dieser saß und so flog er förmlich an seinem ärgsten Gegner um Gold vorbei. Der Ulmer versuchte noch dagegen zu halten, erkannte dann aber schnell das er das hohe Tempo nicht mitgehen konnte. Gold für Oscar. Internatstrainer Markus Last war mit der gezeigten Leistung zufrieden und resümierte, das Oscar sein Soll erfüllt und gut umgesetzt hat, was er als Aufgabe für das Rennen mitbekommen hat.

Teo war als nächstes an der Reihe und erreichte im Finale Platz 7. Er konnte seine gesteckten Ziele nicht erreichen und fiel zwischenzeitlich sogar auf Platz 9 zurück. Auf den letzten 500m fing er sich dann wieder und sicherte sich dann doch noch Platz 7. Mit Platz 5 von Till Neumann Platz 1 von Leonard Tanneberg war das Gesamtergebnis der Sportler aus dem Internat dennoch zufriedenstellend. Hinzukommt der Friedrichstädter Rickert Clausen mit Platz 3. Somit sind aus RVSH Sicht 4 Sportler unter den Top 10. Was das wert ist, wird kommendes Wochenende zeigen, an dem die Weltmeisterschaften auf dem Ergometer stattfinden. Internatstrainer Markus Last vermutest das dort einige Gegner an den Start gehen werden die jetzt nicht dabei waren.

Auf die schweren folgten wie am Vormittag die leichten A Junioren. Christian hatte sich als Ziel eine Medaille gesetzt und Edvard wollte das bestmögliche im Finale rausholen. Nach verhaltenem Start musste Christian bis zur Streckenhälfte etwas mehr investieren um den Anschluss an die Spitze zu halten. Dies gelang ihm und er ging dann Zeitgleich mit seinem direkten Gegner aus Ludwigshafen über die 1000m Marke. Edvard fuhr nach dem Motto alles oder nichts eben so entschlossen wie am Vormittag. Doch nun hieß es, dass bis in Ziel durchzuhalten, denn er hat ja schon ein gutes Rennen hinter sich. Nach Platz 7 bei 500m fuhr er sich auf Platz 6 zur Mitte das Strecke. Bei 1500m wieder Platz 7 und nun musste er seinen Gegner um platz 6 ziehen lassen und Platz 7 absichern. Dies gelang ihm mit tatkräftiger Anfeuerung durch unsern Übungsleiter und Jugendvorstand Henrik Weißenborn. An den Fahrzeiten war ebenfalls zu erkennen, dass er ein engagiertes Rennen gefahren ist, aber zum Ende nicht mehr wirklich viel ging. Die Gesamtfahrzeit war schneller als im Vorlauf, aber seine Zwischenzeiten wurden von 500m Marke zu 500m Marke um je eine Sekunde langsamer. Trotzdem ein gutes Rennen und Ergebnis für Edvard, sowie eine Überraschung für Trainer und Sportler was in ihm steckt. Bei 1500m war Christian mit 0,5 Sekunden hinter dem Ersten noch in Schlagweite doch musste ebenfalls seinem hohen Tempo aus der Strecken hälfte Tribut zollen. Die Frequenz war am Limit und die Technik wurde zusehends unsauber und die Schlagweite kurzer. Der Gegner fuhr mit zum Teil 6 Schlägen ruhigerer Frequenz und mit langen Schlägen und konnte auf den letzten Metern vor der Ziellinie rausnehmen und noch 2,6 Sekunden auf seiner Seite verbuchen. Somit hat Christian Silber errungen und zeigte, dass auch in der Zukunft mit ihm zu rechnenden wird. Herzlichen Glückwunsch!

Zum Schluss kam Sören der bei den Leichten Senioren an den Start. Für die Leichten A-Junioren deutlich zu schwer aber für die “richtigen” Schweren A´s deutlich zu leicht, versuchte Sören hier sein Glück. Dies ist eine Maßnahme um Sören wieder etwas aufzubauen, da wir nach Krankheitsbedingten Rückschlägen im Training ein Tief erreicht. Dann gleich bei den Schweren auf die Mütze zu bekommen wäre nicht hilfreich aber der vergleich im Wettkampf gehört nun mal dazu und so hatten wir eine Lösung gefunden; so erklärte es unser Vereinstrainer Christian. Nach gutem Start und guten 1000m Metern wurden die Beine langsam fest und so fehlte dann auch die Lockerheit im Kopf. Die letzten 500m waren dann ein Kampf die Frequenz ging hoch aber die Pace ging runter und von Platz 6 fiel Sören auf Platzt 8 und dann Letztendlich auf Platz 9 zurück. Platz 10 und 2 Sekunden hinter dem gestecktem Ziel und eine wieder aufsteigende Form lassen uns nach der Standortbestimmung wieder etwas positiver in die Zukunft schauen. Der Weg ist weiterhin hart aber die Richtung stimmt. Darin sind sich Trainer und Sportler einig.

Fazit: 6 Starts, 5 Finals, 5 mal Top10, 1 Deutschen Meister, 1 Vieze Meister, 2 7. Plätze und 1 9. Platz, 2 zufriedene Trainer