Richtig Riemenrudern- aber wie?

Dieser Frage stellten sich ca. 30 Riemenruderinnen und -ruderer am Dienstagabend im Ratzeburger Ruderclub. Marc Kammann aus dem Team Deutschland-Achter hatte in seiner Präsentation das Leitbild Riemenrudern des Deutschen Ruderverbandes aufbereitet, gab Trainingstipps, auch aus seinem Training am Achterstützpunkt in Dortmund, und stellte sich den zahlreichen Fragen des Publikums. Dieses war dabei nicht nur aus den Reihen unseres Clubs besetzt, sondern es waren auch Ruderinnen und Ruderer eigens aus Mölln und Lübeck dazugestoßen und sogar die Ruderkameradin Astrid aus Delft (NL).

Marc Kammann mit Thomas Lange

In seiner Einleitung erinnerte RRC-Chef Dr. Thomas Lange an die Erfolge der Ratzeburger Riemenruderer von den Olympischen Spielen bis hin zu den Erfolgen in der „Mutter aller Rennen“ im Städtevergleich Mölln gegen Ratzeburg.Vorsicht war also geboten, den „Gegnern“ nicht zu viele Detailinformationen zu geben, witzelte Thomas Lange. Tatsächlich waren sich die Ruderinnen und Ruderer aber in der gemeinsamen Leidenschaft für das Riemenrudern einig. Denn überaus erfreulich setzen sich die Frauen- und Männerboote – außerhalb des Städtevergleichs – aus gemischten Mannschaften aus Lübeck, Mölln und Ratzeburg zusammen, um in schlagkräftigen Mannschaften in Riemenachtern starten zu können, worauf Thomas Lange dankbar hinwies. Hier ist bei den Frauen Christiane Schanze (RRC) und bei den Männern Volker Mildner (LRG) zu nennen, die die mühevolle Gesamtorganisation der Mannschaftsbildung aufsichnehmen.

Das erste Interesse galt jedoch zunächst den physischen Daten von Marc Kammann: Größe, Gewicht und Spannweite. Letztere ist mit 2,06m „amtlich“ vermessen und somit Voraussetzung, um im Team Deutschlandachter“ so erfolgreich mitzuspielen, wie Marc Kammann dies aktuell tut. In einer Videoanalyse wurden sodann die Dollpunkte unter die Lupe genommen, wann und wie Mikropausen entstehen, um aber letztlich doch zu einer flüssigen durchgängigen Ruderbewegung zu kommen. „Majestätisch“ solle man im Boot sitzen, waagerechtes „Eindrehen“ aus den Schultern und Vorbereitungen aus der Hüfte heraus treffen: gerade letzteres war für die überwiegend in der Mastersebene Trainierenden ein echtes Aufgabenpaket, das intensiven Trainings bedarf. Trainiert werden solle das Ganze dabei aber durchaus im Achter und nicht im Zweier oder Vierer, weil sich jede Bootsklasse anders rudert. Ein erfreulicher Trainingstipp: nur ein bis zwei Dinge solle man sich in einer Trainingseinheit vornehmen, sonst überfordere man die Mannschaft, so Marc Kammann, und diese eingangs des Trainings besprechen.

Marc Kammann gab dann einzelne Übungen vor und damit schloss damit den Abend: Richtig Riemenrudern, aber wie? War damit eigentlich klar. Nun geht es wieder ab ins Boot und aufs Wasser. Marc Kammann ist es zusammenfassend gelungen, die Ruderinnen und Ruderer für die Wassersaison im Riemenboot zu motivieren. Und für die „Mutter aller Rennen“, der Städtevergleich Ratzeburg vs. Mölln, der dieses Jahr im Rahmen des Sommerfestes des RRC am 15. Juli 2023 ausgetragen werden soll, kann nun jeder sehen, wie Marc Kammanns Trainingstipps zur Verbesserung des Riemenruderns beigetragen haben