Im Rahmen unserer Siegesfeier im September haben wir 2 Kindereiner getauft. Und ein Boot hat eine ganz besondere Geschichte, die wir Euch gerne erzählen möchten.
Das eine Boot wurde großteils vom Vereinspreis der Kreissparkasse 2023 finanziert. Christian Wärmer sagte im letzten Jahr fast beiläufig zu mir ( Melanie Oldenburg) „So, und wenn Du jetzt also die Pressearbeit übernimmst, dann kannst Du auch gleich diesen Vereinspreis machen. Wir melden uns da immer an, aber das bringt nie etwas, da stimmt eh keiner ab.”
„Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“
Zu einem kleinen Wettkampf sagen wir beiden meistens nicht Nein und so wurde es schnell ein ständiges Gucken nach der Anzahl der Stimmen, der Platzierung und Diskussionen darüber, wen können wir noch fragen können, um für unser Projekt abzustimmen. Die meisten von Euch werden sicherlich bestätigen, dass wir sehr hartnäckig waren oder nennen wir es mal liebevoll nervig. Unzählige Nachrichten wurden verschickt (Ja, wir schreiben auch den Bundestrainer, diverse Vereine, die Redaktion von Rudersport und rudern.de an und sprechen mit Trainern bei den Regatten oder beschriften Clubfenster sowie Vereinstoiletten) und bis zur letzten Sekunde wurden Mitglieder, Freunde und Famile überzeugt.
„Der Sturm wird immer stärker! Das macht nichts, ich auch!“
Die Wochen mit dem Vereinspreis haben ein bisschen Langstrecken Feeling. Man fängt ganz motiviert an, hängt dann ein bisschen durch, fragt sich, warum man sich das freiwillig antut, jammert ein bisschen vor sich hin, erträgt es dann einfach, gibt zum Schluss aber nochmal richtig Gas und ist letztendlich froh, wenn es vorbei ist. Und dann ist man auch ein bisschen stolz.
Das Geld war also gewonnen und das Boot ausgesucht. Es wurde angefertigt, der Container aus China musste erst ausreichend gefüllt werden bevor die Reise losgehen kann. Und schlussendlich war dann der Fahrer des Bootstransportes durch Deutschland erkrankt und bat um ein paar Wochen Aufschub. Also das war keine leichte Geburt.
Aber nun ist „sie“ da- Sie wiegt 15,27 Kilo, ist 7,45 Meter lang, schneeweiß und für uns natürlich das schönste Boot der Welt. Ihr Geburtsort ist Fuyang City in China aber ihre Heimat ist der Ratzeburger Küchensee.
Plötzlich standen wir aber vor folgendem Problem: Wie soll unser „Vereinspreis Baby“ denn nun heißen? Christian fand den Namen Mrs Moneypenny als Kreissparkassenboot nicht ansatzweise so lustig wie ich. Und ich hingegen fand Miss Piggy nicht halb so lustig wie Christian. Es wurden bekannte Filme und Bücher aller Art durchgegangen wie James Bond,Herr der Ringe(Gollum?!also wirklich!), Superhelden, Disney Figuren…
Mittlerweile erkannten wir an uns selbst Parallelen zu den beiden Alten aus der Muppet Show: Herbert Statler und Charles Waldorf. Die beiden sitzen auf dem Balkon, und rufen „Bravo“ oder geben grummelige Kommentare zur Situation ab. Nun war Herbert aber auch einfach nicht der richtige Name für ein Kinderboot.
Letztendlich fiel die Wahl auf auf das Offensichtliche! Unsere Ruderkinder sind mutig, stark, abenteuerlustig oder eben frech, wild und wunderbar! Das alles vereint diese eine außergewöhnliche Heldin: Pippi Langstrumpf.
Ich wünschte mir den vollen Namen der skandinavischen Heldin. Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf.
Allerdings ergab sich bei der Bestellung der Aufkleber das Problem,dass der volle Name 2,80 Meter lang ist und so nicht umsetzbar. Nun ja, bleiben also ein paar Namen übrig für die das nächste Jahr 😉
2023 haben wir mit 416 Stimmen den 5. Platz erreicht und 2500 Euro für die Finanzierung des Kindereiners von der Kreissparkasse bekommen.
2024 haben wir mit unglaublichen 766 Stimmen den 2. Platz gemacht und in einem packendem Endspurt in der letzten Stunde so 3500 Euro gewonnen. Damit wurde die Tischtennisplatte und Zelte für die Regatten finanziert.
Das haben wir alle gemeinsam erreicht! Christian und ich sind dabei Euer Gewissen, was Euch ständig ( ja immer, ständig und überall) daran erinnert endlich abzustimmen. Wir freuen uns über jede einzelne Stimme und über jeden, der mitfiebert oder noch einen Kollegen oder Ruderkameraden in ganz Deutschland überzeugen kann. Und dafür wollen wir uns ganz herzlich bedanken!
Und um mit Pippis Worten abzuschließen, denn ehrlich gesagt genießen wir jetzt die Monate ohne Vereinspreis ein bisschen:
„Faul sein ist wunderschön! Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen“
Melanie Oldenburg