20. Internationaler Sprint-Cup in Cannes-Mandelieu

Die Männer des Ratzeburger Ruderclubs arbeiten weiterhin für den guten Namen der in Rudersportkreisen berühmten lauenburgischen Kleinstadt im Ausland. Einen soliden Erfolg erkämpften die „Bullen vom Küchensee“ jetzt beim anspruchsvollen Sprintcup im südfranzösischen Cannes-Mandelieu. Von über 30 Achter-Teams aus Westeuropa belegte der Ratzeburger Achter mit dem 16.Rang einen ordentlichen Platz in dieser starken Sprintkonkurrenz über 450m auf dem Canal de la Siagne.
Nach dem ersten limitierenden Zeitfahren am Freitag auf dem äußerst schmalen Kanal, der 200 Meter nach der Zieldurchfahrt in das nahe Mittelmeer mündet, hatte sich die RRC-Crew schon einmal für das Achtelfinale qualifiziert und über die Hälfte der anderen Teams distanziert. Da gerade einmal zwei Boote knapp nebeneinander auf die schmale Strecke passen, ist es einerseits für die lenkenden Steuerleute unglaublich schwer bei Bootsgeschwindigkeiten von fast 40 km/h nicht auf Land oder in die Riemen der anderen Mannschaft zu steuern, andererseits gibt es wohl kaum eine Ruderrennstrecke auf der Welt, wo die bis zu 1000 Zuschauer „zum Greifen nah“ neben den Rennen eine gänsehauterzeugende Lautstärke produzieren können.
Die RRC-Crew im eleganten weißen Achter „Dr.Alfred Block“ hatte für die wichtige Taktgeberposition des Schlagmanns den Olympia- und WM-erfahrenen Ingmar Guhl reaktiviert. Eigentlich hatte der 31jährige Maschinenbau-Ingenieur seine erfolgreiche Karriere dem Beruf geopfert, aber wenn der Verein seine Hilfe braucht, steht der ehemalige Kaderruderer doch mit Rat und Tat für die „jungen Wilden“ zur Seite. Bei heißen 42 Grad im Schatten trieb Guhl dann seine Crew mit Florian Mennigen, Udo Sonnenberger, Sebastian Dziuba, Martin Lange, Thomas Wallat, Pay Feddersen, Nils Budde und Steuerfrau Frauke König mit Schlagfrequenzen von 45 bis 48 Schlägen pro Minute über die Strecke. Rund 1:20 Minute dauert so ein Sprintrennen und bringt die Athleten bewegungsmotorisch an die maximale körperliche Belastungsgrenze. Am Ende verpassten die „Blau-Weißen“ dann gegen ihren direkten Gegner aus Vichy den Einzug in die Runde der letzten 8 Boote und unterlagen mit einer halben Bootslänge. „ Wir waren mit unserer Performance hier dennoch vollauf zufrieden. Diese Regatta ist mehr als nur ein Ruderwettkampf, denn bei dieser Athmosphäre vor so vielen Zuschauern nur im KO-System gegen einzelne Gegner anzutreten und hinterher am Cote D`Azur-Strand zu feiern ist wohl einmalig und ein unvergleichliches Ambiente. Zumal sich die Veranstalter mit einem Maximum an Fürsorge um die Athleten kümmern. Diese phantastische Mischung aus unvergleichlichem Urlaubsambiente und Wettkampfnervenkitzel ist der Grund warum die Organisatoren seit 20 Jahren mit immer steigenden Bewerberzahlen zu kämpfen haben“, schwärmt Jugendwart Nils Budde, selbst vor einer Woche noch bei der U23-Weltmeisterschaft für den Deutschen Ruderverband im Einsatz. Und bereits jetzt dürfte das Training für Cannes 2004 wieder beginnen, denn nach dem Rennen ist ja bekanntlich vor dem Rennen.