Drei RRC`ler hatten sich für die Ruder-Weltmeisterschaften im niederländischen Rotterdam qualifiziert, mit zwei Vize-Weltmeisterschaften und einem 5. Platz kehrten sie nun heim. Herzlichen Glückwunsch Euch Dreien!!!
Den Auftakt meisterte Annemieke Schanze im U 23-Bereich. Annemieke hatte nach ihrem Wechsel vom U 19- in den U-23-Bereich die schwere Aufgabe, sich als Benjaminin in dem für sie neuen Altersbereich zu qualifizieren. Deshalb war bereits die Nominierung in die Nationalmannschaft Erfolg für sich, den sie aber noch mit einer Teilnahme im A-Finale der weltweit besten sechs Boote und einem 5. Platz in Rotterdam krönen konnte (Vierer ohne Steuerfrau). Mit dieser Platzierung im Studiengepäck, die für die verbleibenden U 23-Jahre ein belastbares Sprungbrett darstellt, trat Annemieke unmittelbar die Reise zum neuen Studienort in den USA an, wo sie künftig Studium und ruderische Ausbildung unter einen Hut bringen will.
Der zweite im Ratzeburger Bunde, Jonas Weller, mit seinem Trainer Sebastian Schulz, hatte sich nach dem Gewinn der deutschen Meisterschaft im Einer seinen Platz im Doppelvierer in der Auswahl des Deutschen Ruderverbands (DRV) sichern können. Mit diesem Boot gelang ihm bei seiner ersten U 23-WM-Teilnahme auf Anhieb die Teilnahme ins A-Finale. Mit dem Erreichen des A-Finals war schon ein Zwischenziel erreicht. Trainer Sebastian betonte aber, dass wir im Finale den Start kontrollierter fahren und den Endspurt brutaler umsetzen müssen. An den kleinen technischen Defiziten wurde nochmal intensiv gearbeitet und, so dass Sebastian Schulz überzeugt war, dass die Mannschaft bei der Vergabe der Medaillen am folgenden Tag auch eine Rolle spielen konnte, denn die Bootsgeschwindigkeit war gerade über die Mitte der Strecke schon im Halbfinale richtig überzeugend. Im Finale musste sich das Boot dann letztlich nur den Rivalen aus Großbritannien knapp geschlagen geben, das mitfavorisierte Boot aus Italien konnte auf Rang drei verwiesen werden. Für Jonas, der ebenfalls in den USA studiert, und seinen Trainer Sebastian Schulz bewährte sich darin die letztlich doch mühevolle Vorbereitung in Mainz, wo sich die überwiegend aus Süddeutschland stammende Mannschaft zur unmittelbaren WM-Vorbereitung zurückgezogen hatte. Mit der Silbermedaille dekoriert, hat nun auch Jonas bereits wieder sein Studium in den USA nach den Ferien in Europa wieder aufgenommen.
Die dritte im Bunde, Marieluise Witting, startete im U 19-Bereich, in dem sie sich erneut für den Achter mit Steuerfrau hatte qualifizieren können. Voller guter Hoffnungen war der Achter nach Rotterdam gereist, den in Rio de Janeiro gewonnen WM-Titel dort zu verteidigen, zumal sich der Auftakt mit der gewonnenen Europameisterschaft kurz zuvor im litauischen Trakai erfolgreich angelassen hatte. In den Vorläufen wurde das Verfolgerfeld auch klar hinter sich gelassen. Im Finale hingegen gelang dieses nur auf den ersten drei Vierteln der 2.000 Meter-Distanz. Dort verkanntete sich der Riemen einer Ruderin in den stürmischen Wellen, oder fachtechnisch ausgedrückt, er fing einen Krebs. Die Schrecksekunde im deutschen Boot ausnutzend zogen die Tschechinnen am deutschen Boot vorbei und retteten mit einer halben Sekunde Vorsprung ihren Überraschungssieg über die Ziellinie (Dritter: Italien). Saßen wir beim Gewinn der Weltmeisterschaft in einem Boot, so tun wir dies nun auch beim Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft, resümierte Marieluise das Ereignis, das an diesen windigen und gewittrigen WM-Tagen mehreren Booten widerfuhr und die eine Mannschaft auf das Siegertreppchen weiter höher und die andere Mannschaft etwas weiter hinunterbeförderte. Können und Glück gehören auch im Sport zusammen.
Bildunterschriften:
s. die Bilder in den Vorberichten sowie
Siegerehrung des JW8+ (Marieluise 3. von rechts)
Unglückliches Verkanten: nur am Steg kann man drüber lachen